Der Hafen Peel kann mit ausreichend Wasser verlassen werden. Heute öffnet das Tor wahlweise um kurz nach Mitternacht oder mittags ab ca. 13:00 Uhr. Wir haben ca. 60 sm vor uns und rechnen mit ca. 10 Stunden Fahrt. Also haben wir die Wahl, ob wir im Dunkeln lossegeln, oder bei Nacht ankommen wollen. Das Problem sind die Fischpötte, die wir dann nur sehr schlecht sehen können. Wir entscheiden uns für den Aufbruch nachts und nehmen die Brückenöffnung um 1:00 Uhr.
Damit wir unsere Nachtsicht nicht zu sehr stören, arbeiten wir mit roten Kopflampen. Wir ziehen die Segel hoch und auch Sir Henry kommt wieder zum Einsatz.
Wie eigentlich die ganze Zeit hier auf den britischen Inseln haben wir reichlich Wind, diesmal aber günstig von der Seite, so dass wir weder hart am Wind auf dem Ohr liegen noch die Arbeit mit Bullenstander und Ausbaumer haben. Das ist der schnellste Kurs für die Triton und wir sausen nur so dahin. Dazu kommt die starke Tidenströmung im North Channel, der Meerenge zwischen (Nord)Irland und Schottland am Ausgang der Irischen See. Wir haben es so getimed, dass wir den Strom maximal ausnutzen können und so bekommen wir zu unseren 6-7 Knoten Fahrt noch 3-4 Knoten Schiebestrom (siehe Titelbild)! Wir wechseln uns mit der Wache ab und die Freiwache kann bequem auf der Leekoje schlafen.
Schneller als gedacht erreichen wir das Nordende der hammerförmigen Halbinsel "Rhins of Galloway", wo wir "abbiegen" müssen, um unseren Hafen in der geschützen Bucht zu erreichen. Wir fahren eine Halse fahren (mit dem Heck durch den Wind). Dazu wird das Großsegel dicht genommen und dann auf der anderen Seite wieder herausgelassen.
Sobald wir die langezogene Bucht erreicht haben sind die Wellen weg und die Triton gleitet nur so übers Wasser. So schön kann Segeln sein! Erst kurz vor der Hafeneinfahrt nehmen wir die Segeln herunter. Wir sind sehr zufrieden mit der schnellen Fahrt bei der wir durch den günstigen Strom nur knapp neun Stunden benötigt haben.
Tagsüber lassen wir es langsam angehen, packen die schottische Gastlandsflagge aus und holen Schlaf nach. Ralf macht noch einen kleinen Spaziergang durch den Ort, denn heute scheint die Sonne. Für morgen ist wieder Regen vorhergesagt.
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