Mittwoch, 20. Juni 2018

Tag 351 - St. Michaels: Noch mal Museum

Gestern haben wir nur einen kleinen Teil des Museums geschafft und da unsere Karten auch heute noch gültig sind, machen wir uns wieder mit dem Beiboot auf den Weg an Land. Es ist wieder sehr schwül mit hoher Luftfeuchtigkeit, aber heute wollen wir einige der Ausstellungshäuser auf dem Gelände besichtigen. Aber zuerst nutzt Ralf die Gelegenheit, an einem Schraubstock einen verbogenen Stift von unserer Hydrovane wieder zu begradigen.
Hier geht es viel um lokale Geschichte und das erste Gebäude heute beschäftigt sich mit dem Thema, wie die Bay sich in den letzten 100 Jahren von einem Arbeitsplatz zu einem Tourismusziel entwickelt hat. Wieder sehr schön gemacht zum Thema Segeln, Angeln, Schwimmen, Motorboot fahren, Campen und Jagen mit vielen Beispielen zum be-greifen.
Uns beeindrucken besonders die „Log canoes“, die früher zum Fischen verwendet wurden, die sich aber mittlerweile zu völlig übertaktelten Rennbooten weiterentwickelt haben. Um die gewaltigen Segel auszugleichen sitzen bis zu 12 Personen auf langen Brettern außerhalb des Schiffs.
Hier ein Video dazu: klick. Das geht natürlich nicht immer gut, denn bei ungleichmäßigem Wind oder plötzlichen Winddrehern können Mannschaft oder Steuermann nicht immer schnell genug reagieren…
Wir besichtigen ein Gebäude über die Austernernte mit verschiedenen Methoden und eine Sonderausstellung über die Vermessung und Kartographie der Chesapeake Bay. Hier lag Jamestown, die erste Siedlung, die Captain Smith (der mit Pocahotas), von Bermuda aus angesteuert hat und er hat auch die erste Karte der Bay erstellt. Es gibt einen nachgebauten Schuppen der „watermen“, in dem wir die berühmten blauen Krabben treffen und ein Haus über die Jagd auf Wasservögel – hier eine Werkstatt zur Herstellung von Lockenten.
Zwischen den (kalt klimatisierten) Häusern kommen wir immer wieder ins Freie und die Luft draußen ist wie eine heiße, feuchte Wand. Ich glaube ja dass es besser wäre, nicht ganz so extrem zu kühlen… Auf dem Gelände wachsen zahlreiche Blumen – ein Garten ist speziell für die Monarchfalter angelegt, einen Wanderschmetterling (ich hatte keine Ahnung, dass es so etwas gibt), der über mehrere Generationen von Kanada nach Mexiko zieht.
Wir laufen auch noch einmal in den Ort um weitere Weihnachtsanhänger und noch einige Lebensmittel zu kaufen. Es gibt ein sehr gut sortiertes Delikatessengeschäft und wir bekommen Gemüse, Salat, Brot und Huhn. Mittlerweile hat es angefangen, leicht zu regnen und in der Ferne ist Donner zu hören. Glücklicherweise gibt es aber hier bei uns kein Gewitter.
Schön ist, dass es jetzt bedeckt und kühler ist. Gegen Abend werden die restlichen Wolken von der untergehenden Sonne wunderbar beleuchtet. Wieder ein schöner Tag hier in der Bay.

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