Eigentlich wollen wir heute nach Kinlochbervie segeln, um eine gute Ausgangsposition für die Rundung von Cape Wrath zu bekommen. Auf der Karte ist gut zusehen, wo wir unseren Kurs geändert haben.
Aber der Reihe nach: es ist leichter bis mittlerer Wind aus südlichen Richtungen vorhergesagt und so machen wir uns auf den Weg nach Nordosten zum Festland. Im Hafen war es noch sonnig und warm, aber kaum sind wir draußen, wird es bedeckt und auch der Wind lässt auf sich warten.
Mit Stornoway verlassen wir den letzten Hafen auf den Hebriden, ein schönes, anspruchsvolles und interessantes Segelrevier. Jede der von uns besuchten Inseln (Islay, Gighy, Jura, Mull, Iona, Rum, Canna, Skye, Runa, Harris, Lewis) hatte ihren ganz eigenen Charakter und wir sind froh, dass wir sie alle besuchen konnten. Heute fahren wir die ersten 10 sm unter Maschine gegen eine unangenehme Welle, bis sich ein wenig Wind aufgebaut hat und versuchen es dann doch mit dem Segeln. Wir baumen aus, um den Wind optimal zu nutzen und auch die Sonne kommt heraus.
So geht es langsam voran bis uns dann der Wind völlig verlässt. Wir haben noch 25 sm bis zu unserem Ziel - das wären fünf Stunden unter Motor. Daher beschließen wir, uns einen Ankerplatz in der Nähe zu suchen. Wir bauen alles ab und fahren wieder mit Maschine. Allerdings sind hier die Wellen wesentlich kleiner und dann kommen auch noch Delfine (siehe Titelbild) - immer eine Freude!
So vergeht die Zeit schnell, bis wir unseren Ankerplatz erreichen. Wir stauenen immer, wie schnell hier das Wetter wechselt. Eben war noch wolkenloser Himmel, doch innerhalb von 20 Minuten ändert sich die Situation.
Wir werfen unsern Anker in einer kleinen Bucht, wo wir von den für die Nacht vorhergesagten südlichen Winden gut geschützt sind. Und dann bekommen wir auch noch einen schöne Abenstimmung hier am längsten Tag des Jahres.
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