Freitag, 6. Oktober 2017

Tag 95 - Lanzarote: Erste Eindrücke

Heute bekommen wir unser Auto – einen Fiat 500 Sport – und diesmal waren wir klüger und haben gleich den Preis mit Versicherung angefragt: 75 € für drei Tage, d.h. 3 x 24 Stunden finden wir ein gutes Angebot. Wir fahren in die Hauptstadt Arrecife und was wir sehen gefällt uns erst mal gar nicht. Das Gelände der Marina Rubicon und die Geschäfte sind nett gemacht, aber weiter außen sieht es schon sehr, sehr touristisch aus und danach führt der Weg auch noch durch Industriegebiete mit hässlichen Hallen und durch Steinbrüche (?), jedenfalls liegen da Berge von Schutt (?). Wir parken in Arrecife der Nähe des Hafens und schon wird es wesentlich schöner. Das Meer ist türkisblau, die Bebauung (bis auf ein Hochhaus) nicht aufdringlich und das Castillo San Gabriel sieht von außen sehr nett aus.
Auch innen ist es nett gemacht und beherbergt ein historisches Museum, aber leider sind die Texte alle Spanisch und so können wir uns nur die Illustrationen ansehen. Eigentlich erstaunlich, denn gefühlt ist die Insel fest in englischer und deutscher Hand. Wir schauen noch kurz in die Fußgängerzone und essen eine Kleinigkeit, aber dann ist schon wieder Siesta Zeit und alle Läden machen zu.

Kein Problem für uns, denn wir wollen weiter zur Fundación César Manrique. Wie gestern schon geschrieben war Manrique Künstler und Aktivist und hat die Gestaltung der Insel entscheidend geprägt. Die Fundación (Stiftung) ist im ehemaligen Haus des Künstlers untergebracht.
Das Haus steht auf einem 30.000 m² großen Grundstück, das sich über einem Lavastrom erstreckt. Im Untergeschoss wurden fünf große, vulkanische Blasen mit Gängen verbunden und in den Lebensraum mit einbezogen.
Der gesamte Komplex ist von Manrique selbst umgestaltet worden, um ihn an seine neue Funktion eines Museums anzupassen.
Im Haus selbst werden Werke von Manrique und anderen Künstlern ausgestellt und es gibt einen interessanten Film über Leben, Werk und insbesondere seine Aktivitäten zur Bewahrung von Landschaft und Identität der Insel. Wir sind total begeistert von der Ästhetik der Gestaltung, den Linien und Farben, den kreativen Ideen und der Harmonie von Landschaft, Natur und Gebäuden!
Auf dem Heimweg fahren wir noch am Monomento de Campesino vorbei, ein ebenfalls von César Manrique aus den Wassertanks von Fischkuttern gestaltetes Denkmal zu Ehren der Bauern von Lanzarote.
Weiter geht es durch eine faszinierende Vulkanlandschaft – hier könnte man jederzeit Science-Fiction Filme drehen oder auch, wie Frodo und Sam durch Mordor zum Mount Doom laufen. Beeindruckend ist auch, dass sich bereits verschiedene Moose und Flechten auf den Basaltsteinen angesiedelt haben.
Bis wir zuhause angekommen sind, ist es schon wieder Abend geworden, Wolken ziehen auf und es wird dunstig. Der Strommast hätte Manrique bestimmt nicht gefallen…

2 Kommentare:

Ralftriton hat gesagt…

Die letzten Vulkanausbrüche waren im 18. Jahrhundert. Das nach knapp 300 Jahren Moose und Flechten vorhanden sind, wundert mich nicht. Auf der Vulkaninsel Surtsey (Island) waren schon nach wenigen Jahren Pflanzen heimisch. Mich hat die extreme Scharfkantigkeit des vulkanischen Gerölls verwundert. Beim Anfassen habe ich mich fast geschnitten. Offensichtlich findet kaum eine Erosion der Oberfläche statt, obwohl das Gestein nicht hart ist. Ob das Fehlen von Niederschlag eine Rolle spielt?

Unknown hat gesagt…

Klingt logisch, auch due Temperaturunterschiede sind meines Wissens nach in Lanzarote nicht so groß. ich wünsche euch noch eine gute Weiterfahrt und eine schöne Zeit jetzt in Lanzarote. Tschühüs, Brigitte