Samstag, 26. Juli 2025

Tag 63 - Bergen: Wiedersehen mit Freuden

Heute wollen wir noch einmal nach Bergen und haben dort eine Stadtführung gebucht. Als wir in den Bus einsteigen gibt es ein großes Hallo, denn unsere Freude MJ und Adam von der HOKUKEA sind gestern hier angekommen und sitzen auch im Bus. Wir haben uns zuletzt im Mai in Failie Quay gesehen, wo wir unsere Boote im Winterlager hatten. Wir sind etwas früher gestartet und so haben wir trotz sehr ähnlicher Route unterwegs nicht getroffen, sind aber immer in Kontakt geblieben. Eigentlich hatten wir vor, heute abend gemeinsam mit ihnen und ihren Freunden Meg und Curt Essen zu gehen, aber es ist schön, dass wir uns gleich hier treffen! In Bergen trennen sich unsere Wege zunächst und wir gehen zum Treffpunkt für unsere Führung. Wir beginnen gleich auf dem Fischmarkt wo immer noch Trockenfisch (King Cod = König Kabeljau) verkauft wird, der Bergen reich gemacht hat. Außerdem gibt es auch Walfleisch, denn Norwegen ist neben Island und Japan das einzige Land, dass noch Wale fängt.
An diesem Fisch interessiert waren auch die Kaufleute der Hanse, einer Gemeinschaft von Kaufleuten und später von Städten (z.B. Lübeck, Hamburg und Bremen) die der im Mittelalter im nord- und westeuropäischen Raum entstand. Ziel war es, den Handel zu fördern, sich gegen Seeräuber zu schützen und gemeinsame wirtschaftliche Interessen zu verfolgen. Zu Zeiten ihrer größten Ausdehnung umfasste sie den gesamten Ostseeraum. Zusätzlich kab es Kontore in London, Brügge, Nowgorod und in Bergen.
Ein Kontor ist eine Niederlassung von Kaufleuten im Ausland, um dort die Interessen zu vertreten und bildet eine eigene Stadt in der Stadt. Dies ist in Bergen das Stadtviertel "Bryggen", das aus etwa 60 Gebäuden besteht und eine UNESCO Weltkurlurberbestätte ist. Typisch sind die Holzhäuser direkt am Wasser, in denen früher der Fisch gelagert wurde (siehe auch Titelbild). Heute sind dort Geschäfte, Cafés und Galerien untergebracht.
Direkt neben dem Viertel steht die Marienkirche, die viele Jahre die Kirche für die Hansekaufleute war. Predigten wurden auf Deutsch gehalten und die Gräber im Kirchhof sind deutsch beschriften.
Besonders schön finde ich den Blick auf die Rückseite des Stadtviertels. Die Holzhäuser stehen eng zusammen und wurden mehrfach durch Brände völlig zerstört.
Wir laufen noch durch weitere Stadtviertel mit engen Straßen und Kopfsteinpflaster. Hier gibt es Kneipen, Bars und Cafés, aber auch einigen Leerstand.
Zu unserer Tour gehört auch eine kurze Fahrt mit der Fähre, von der aus wir eine guten Blick auf die Stadt haben.
Hier fahren und liegen zahlreiche Boote und am Ufer sehen wir moderne und historische Gebäude. Die vielen Inseln sind häufig mit Brücken verbunden. Trotzdem ist die Fähre oft das schnellste Verkehrsmittel.
Nach Ende unserer Führung bekommen wir eine Nachricht von MJ - leider ist das Restaurant am Hafen, in dem wir uns treffen wollten, heute geschlossen. Wir beschließen daher, uns in Bergen zum Kaffeetrinken zu treffen. Es ist richtig nett, uns jeweils von unserer Reise bisher zu berichten und diese und allgemeine Erfahrungen auszutauschen. Als Segler haben wir immer sofort viele Themen.
Mit Bus und Bahn geht es dann wieder zurück zum Boot. Wir holen unsere gewaschene Wäsche aus den Umkleideräumen (da wird sie bei Regen nicht so nass...) und machen die Navigation für morgen, denn dann wollen wir los Richtung Süden.

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