Coratriton
Segeln und Mehr
Donnerstag, 25. August 2022
Tag 88 - Vannes - Griesheim: Zurück nach Hause
Unser Zug geht erst nach 10:00 Uhr, so dass wir es langsam angehen lassen können. Zum Bahnhof sind es tatsächlich nur ein paar Schritte. Auch die Fahrt nach Paris läuft wie am Schnürchen und wir haben gute Plätze mit Tisch.Wieder steht in meinem Plan der Bahn, dass die Umsteigezeit in Paris nur 50 Minuten beträgt, aber aus Erfahrung klug geworden rechne ich die Differenz selbst aus und siehe da von 13:12 - 15:20 Uhr sind es mehr als zwei Stunden... Schon der Weg aus dem Zug bis zum Taxistand ist eine gefühlte Weltreise. Allerdings ist die Verteilung perfekt organisiert und die Taxis kommen eines nach dem andren vorbei und nehmen ihre Passagiere auf.Bei der Fahrt kann ich dann noch ein paar Bilder schießen, wie z.B. von der Conciergerie (siehe Titelbild). Sie war die Residenz der Könige von Frankreich, Ort des Revolutionstribunals und Gefängnis mit berühmten Insassen (z.B. Marie-Antoinette, Danton, Robespierre, Napoleon III). Irgendwann möchte ich Paris einmal in Ruhe besuchen, vorzugsweise mit einem Boot... dann könnten wir auch nett im Café sitzen:Bis Straßburg sind wir genau pünktlich, aber nach der deutschen Grenze (an der wir Masken aufsetzten müssen - was etwas komisch ist, weil wir ja seit Paris mit den gleichen Leuten zusammensitzen...) fängt die Verspätung an. Schließlich sind wir 15 Minuten zu spät in Frankfurt. Wir haben allerdings wieder genug Umsteigezeit und der Anschlusszug ist auch zu spät und extrem voll. Aber egal, wir kommen gut in Darmstadt an und werden dort im wahrsten Sinne des Wortes mit offenen Armen empfangen und gleich auch noch mit leckerem Abendessen verwöhnt!Insgesamt hatten wir eine gute und stresslose Fahrt - ein passender Abschluss für eine sehr schöne und abwechslungsreiche Zeit unterwegs. Die Zusammenfassung folgt in den nächsten Tagen.
Mittwoch, 24. August 2022
Tag 87 - Le Crouesty-Vannes: Abschied von der Triton
Um 9:00 Uhr haben wir unseren Krantermin und wir sind pünktlich unterwegs durch den noch sehr stillen Hafen.Die beiden Helfer von unserem Winterlager sind auch schon vor Ort. Wir haben gute Vorarbeit geleistet und es ist wenig Betrieb, so dass das Mastlegen innerhalb einer Stunde erledigt ist. Und dann dauert es auch nicht lange, bis die Triton am Travellift hängt.Sie wird auf einen Anhänger verladen und dann langsam mit Hilfe eines Traktor durch die Straßen von Vannes bis vor die Lagerhalle gezogen (siehe auch Titelbild). Dort wartet schon der Mast auf uns.Wir sichern alle Wanten (halten den Mast rechts und links), Stagen (halten den Mast vorne und hinten) und Fallen am Mast - sie werden mit Kabelbindern an den Maststufen befestigt.Und dann ist es auch schon Zeit, bis hoffentlich zum nächsten Jahr Abschied von unserer lieben Triton zu nehmen. Noch steht sie auf dem Hof, aber den Winter darf sie in einer gemütlichen Halle verbringen.Wir gehen Mittagessen und verbringen dann noch einige Zeit auf einer schattigen Bank. Durch eine Falschübersetzung haben wir den Busfahrplan nicht richtig gelesen.Glücklicherweise ist das nicht schlimm, denn wir haben für heute Nacht ein Hotel direkt gegenüber vom Bahnhof gebucht und können dann morgen entspannt zur Heimreise starten.
Dienstag, 23. August 2022
Tag 86 - Le Crouesty: Zusammenpacken
Am Vormittag sortieren wir Bücher, Seekarten, Kleidung, Technik, Lebensmittel, Unterlagen und packen jeweils eine große Reisetasche voll. Ich mache Fotos von Kleidern und Schuhen, die ich an Bord lasse.Mittags gibt es dann die letzten Reste aus dem Kühlschrank - das haben wir gut eingeteilt! Mittlerweile ist die Sonne herausgekommen und wir können die Segel abschlagen, zusammenlegen und in Säcke verpacken. Außerdem bauen wir den Baum, den Baumniederholer und den Ausbaumer ab und trennen die in den Mast führenden Kabel. Alle Kabel und Fallen (Leinen zum Segelsetzen) werden gut festgebunden und die Edelstahlteile durch ein Handtuch vom Alu-Mast isoliert (das soll Kontaktkorrosion zwischen verschieden edlen Metallen verhindern). Nun ist alles zum Mastlegen morgen vorbereitet (siehe Titelbild). Die Schoten (Leinen zum Segel bewegen) werden aufgeschossen (aufgewickelt) und ebenfalls verstaut.Nachdem alles verpackt, gegessen und weggeräumt ist, können wir uns an die gründliche. Bootsreinigung machen. Traditionell übernimmt Ralf Bad und Cockpit, während ich mich um Küche und Kühlschrank kümmere. Dann noch saugen und Flächen und Fächer auswischen - fertig. Mittlerweile ist es 19:00 Uhr geworden und wir gehen zum Duschen und dann gleich weiter zum Abendessen, denn das Boot soll jetzt sauber bleiben. Direkt an der Hafenpromenade gibt es ein nettes Restaurant und wir trinken eine Flasche Cidre auf unsere schöne Reise. Ralf ist einen Burger und einen Crêpe mit Schokosauce und Schokoeis, ich einen Galette mit Jakobsmuscheln und einen "Thé Gourmand" - alles sehr lecker. Nun kommt schon die letzte Nacht auf der Triton. Irgendwie ging die Zeit auf dem Boot wieder sehr schnell herum - wir haben es doch gerade erst hier ins Wasser gesetzt... Hoffentlich geht morgen beim Herausheben auch alles glatt
Montag, 22. August 2022
Tag 85 - Port Haliguen (Quiberon) - Le Crouesty: Schleichfahrt
Der Vormittag steht ganz im Zeichen der Wartung des Motors und des Motorraums. Ralf verschwindet daher im Untergrund. Ich fange an, den Kartentisch auszusortieren.Und dann ist der letzte Segeltag gekommen - nur 10 sm quer über die Baie de Quiberon stehen an. Vorher tanken wir erst noch einmal voll.Dann geht es hinaus auf die Bucht: Sonne, wenig Welle und wenig Wind ziemlich genau von hinten. Eigentlich hatten wir uns gedacht, nur mit Fock zu fahren, damit wir nicht ausbaumen und die Bulle setzen müssen (siehe Titelbild), aber dafür reicht der Wind nicht aus. Wir ziehen also auch noch das Groß hoch und gehen höher an den Wind, damit wir beide Segel auf einer Seite fahren können und mehr Druck im Rigg haben. Die Taktik funktioniert und wir können langsam aber stetig bis kurz vor den Zielhafen Le Crouesty segeln.Hier war dann geplant, gleich die Segel abzunehmen und zusammenzulegen. Leider macht uns etwas Regen genau beim Anlegen einen Strich durch die Rechnung, denn nass wollen wir die Segel nicht wegpacken. Hoffentlich ist morgen trockenes Wetter! Zum Abendessen gibt es eine Auswahl von Resten. Wir sind zufrieden, denn die Vorräte sind recht gut aufgebraucht. Morgen wird geputzt und danach bleibt dann die Küche kalt. Überhaupt haben wir in der zweiten Halbzeit verhältnismäßig wenig auf unserem schönen neuen Herd gekocht. Das ist im wesentlichen den Außentemperaturen geschuldet, die bei zusätzlicher Hitze vom Herd das Innere des Bootes in eine Sauna verwandelten. Wir sind gespannt, wie das nächstes Jahr in Irland wird...
Sonntag, 21. August 2022
Tag 84 - Quiberon: Große Wäsche und kleine Ausflüge
Direkt am Ende unseres Steges ist das Sanitärgebäude mit den Waschmöglichkeit. Wir besorgen diverse Zwei-Euro-Stücke und tragen vier große Taschen mit Wäsche und Schlafsäcken nach vorne. Da es nur einen Trockner gibt, der jeweils nur 30 Minuten läuft, so dass er mehrfach gestartet werden muss dauert das Waschen mal wieder den ganzen Tag.Die Zeit zwischen den Ladungen nutzen wir, um uns die Umgebung etwas anzusehen. Die Hafenanlage ist ganz neu und sehr schön gestaltet. Direkt nebeneinander gibt es die beiden Schiffsausrüster UShip und Accastillage Diffusion - da müssen wir natürlich hin, denn es fehlt immer etwas an Bord... Beim nächsten Ausflug entdecken wir neben dem Leuchtturm eine kleine Kunstgalerie.Hier zeigt Philippe Gentils seine Werke. Wir sind sehr angetan von den Bildern, die überwiegend Naturmotive zeigen und durch die Verwendung von groben Spachtel aus Untergrund aus verschiedenen Perspektiven sehr unterschiedlich wirken. Wir entscheiden uns dann für einen kleinen Baum.Da nur Barzahlung möglich ist, führt uns ein weiterer Ausflug zunächst an die Spitze der Halbinsel, wo wir einen kleinen Rundweg laufen (siehe auch Titelbild). Hier sind wir gestern mit der Triton durch ein schmales Fahrwasser gefahren.Weiter geht es dann "auf die andere Seite" in den eigentlichen Ort mit Strand und Fährhafen, wo wir einen Bankautomaten finden können.Zwischendurch gab es weitere Pausen für ein kaltes Mittagessen an Bord und Kaffee und Crêpes am Hafen. Insgesamt haben wir für 30 Euro 4 x Waschmaschinen und 7 x den Trockner gestartet und nun ist das Schiff voll mit sauberer und relativ trockener Wäsche. Ralf hat auch schon den Ölwechsel des Motors erledigt, so dass wir schon einiges für das Winterlager vorbereitet haben. Wir beenden den Tag mit Kochen und Wäschefalten. Heute war es regnerisch und schwachwindig. Morgen können wir dann hoffentlich mit gutem Westwind über die Bucht segeln.
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