Nur heute haben wir eine Vorhersage mit Wind aus Nordost,
bevor er dann auf Ost und sogar auf Süd dreht, also wollen wir heute nach
Plymouth, das im Südosten von uns liegt. Wie so oft, fängt der Segeltag erst
einmal mühsam an: Gegenstrom, Wind von vorne, sehr unangenehme Wellen,
Hummerpötte… und das an Ralfs Geburtstag!
So nach und nach wird die Situation aber immer besser. Wir
können ein wenig abfallen (vom Wind wegfahren) und da machen wenige Grad schon
einen großen Unterschied. Sir Henry wird aktiviert und steuert zuverlässig, der
Strom kentert und hilft uns und die Sache fängt an, uns Spaß zu machen.
Ralf hält nach Hummerpötten Ausschau und erfreut sich
zwischendurch an den vielen, lieben Geburtstagsgrüße die ihn von allen Seiten
erreichen. Irgendwann kommt der Wind dann soweit von der Seite, dass wir die
Fockschoten umfädeln müssen, so dass sie danach von außen durch die Reling
gehen.
Wir haben wieder auflandigen Wind und selbst bei Flut und
tiefen Wasser gibt es wieder unangenehme Wellen in der Hafeneinfahrt von
Plymouth. Aber dann sind wir in geschützten Gewässern und können gut
nachvollziehen, wie erleichtert die Pilgrim Fathers waren, als sie 1620 hier
landeten.
Es sieht sehr nett aus, mit Dünen, Gras, Häusern und kleinen
Booten. Wir hatten versucht, hier eine Mooring im Hafen zu buchen, aber über
das Labor-Day-Wochenende ist alles voll. Wir jammer ein wenig beim Hafenmeister
und er sagt uns, dass es neben dem Fahrwasser noch drei (kostenlose) Moorings
gibt und wir gerne eine nehmen können – erfreulich!
Gegen Abend machen wir dann noch das Dingy klar und fahren
an Land. Es ist zwar immer noch sonnig, aber knapp 20 Grad kälter, als die
letzten Tage in Boston. Also packen wir lange Hosen und Jacken aus und für die
lange Dinghy-Tour in den Hafen sogar noch zusätzlich Ölhosen (eine gute
Entscheidung).
Zufällig legen wir genau neben der Stelle an, wo die Pilgrims
1620 an Land gingen – jedenfalls liegt hier der entsprechende Stein… Morgen
wollen wir die „Plimouth Plantation“, das nachgebaute Pilgerdorf, besuchen und
holen uns noch ein paar Informationen in der Tourist Information.
Dann gibt es noch ein nettes Abendessen, ganz amerikanisch
mit Burger für Ralf und Tacos mit Shrips für mich. Auf der Rückfahrt zu Boot
ist es dann stockdunkel aber wir kennen uns ja mittlerweile aus, haben ein
Ankerlicht auf der Triton angebracht und eine Stirnlampe mitgenommen. So tuckern
wir fröhlich von Hafen direkt in Richtung des Lichts, haben dabei aber nicht bedacht,
dass jetzt Ebbe ist… das bedeutet minus 3m Wasser und wo wir vorhin noch lässig
fahren konnten, ist es jetzt ziemlich flach… uuuups… es ist aber
glücklicherweise nix passiert.
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