Samstag, 1. September 2018

Zusammenfassung: August 2018

Statistik
Seemeilen: 350
Motorstunden: 25
Segeltage: 16
Nächte auf See: 1
Liegetage: 15
Liegeplätze: 13
Rhode Island: Newport (M)
Massachusetts: Martha’s Vinyard (A), Nantucket (A) (M), Monument Beach (A), Provincetown (M)
Maine: York Harbor (M)
New Hampshire: Portsmouth (M)
Massachusetts: Newburyport, Rockport (A), Marblehead (M), Boston (A) (M), Gallops Island (A), Plymouth (M)
                                                      
Segeln und Wetter
Wieder ein Monat mit ganz überwiegen sonnigem Wetter und nur ganz wenigen Regentagen. Die Temperaturen waren meist angenehm nur auf die Hitzewelle in Boston mit weit über 30 Grad hätte ich gut verzichten können.

Bis auf den Cape Cod Canal und das kurze Stück von York Harbor nach Portsmouth konnten wir alle Strecken gut segeln, teilweise mit Gegenwind, manchmal sehr langsam oder nur unter Fock, aber immerhin. Wir haben versucht uns so einzuteilen, dass der Strom mithilft und das hat gut geklappt. Es war gut, in einem Sprung nach Maine zu segeln und uns dann auf dem Rückweg nur kurze Strecken zu machen.

Boot und Ausrüstung
Wir sind jetzt auf dieser Reise über 9.000 sm mit der TRITON gesegelt und insgesamt sehr zufrieden mit dem Boot un der Ausrüstung. Ein ausgezeichnetes Blauwasserboot, gutmütig, kursstabil, sicher, kaum Spritzwasser, weiche Bewegungen in der Welle, gute Seekojen, prima Schutz durch die Scheiben und das feste Dach. Die Solarpanele und die Windselbststeueranlage haben sich hervorragend bewährt.

Natürlich gab es auch in diesem Monat ein paar Reparaturen: die Windselbststeueranlage drehte nicht richtig, der Kühlwasserpiepser am Motor, das Licht im Bad, neue Batterien für das Bugstrahlruder… und ein neuer Enterhaken, weil wir den schönen alten leider verloren haben. Mittlerweile läuft der neue Plotter dank Adapterkabel, aber die neue Selbststeueranlage macht immer noch Ärger. Eventuell müssen wir auch noch den Elektromotor austauschen.

Verpflegung/Versorgung
Immer gute Versorgungsmöglichkeiten mit großer Auswahl. Wir wissen mittlerweile, dass es leckeren Käse etc. in der Delikatessenabteilung gibt und dass die Supermärkte immer außerhalb liegen. Meistens kochen an Bord und wechseln uns damit ab. An Land gibt es auf Ausflügen Kleinigkeiten wie Sandwiches oder Burger, gerne auch was aus dem Deli, was wir dann auf einer netten Bank essen. Diesmal hatten wir sogar ein paar mal mit Kaffee und Kuchen Glück!

Crew
Auch im 14. Monat des 24/7 Zusammenlebens haben wir uns ganz überwiegend sehr gut verstanden. An Bord sind wir ein eingespieltes Team mit einer festen Aufgabenverteilung und die Abläufe laufen wie am Schnürchen. Konfliktpotential gibt es machmal, wenn ich als „Sicherheitsbeauftragte“ auf verschiedenen Maßnahmen bestehe. An Land haben wir ähnliche Interessen und sind uns einig, was wir anschauen und unternehmen wollen. Blöde ist, dass ich nicht mehr gut, schnell und weit laufen kann.

Sightseeing
Von Newport aus ist es nur ein Sprung auf die beiden Inseln Martha’s Vinyard und Nantucket, jede mit ihrem eigenen Charme, wunderbar gepflegter Landschaft, Gärten und hübschen Häusern mit den typischen silbergrauen Schindeln und weißen Aktzenten. Leider sind wir in der Hauptsaison da und es ist uns etwas zu voll.

Dafür haben wir dann eine einsame Ankerbucht in der Buzzards Bay und als Kontrast dann wieder pralles Leben in Provicetown. Die Mardi-Gras-Parade ist sicher eines der Highlights unserer Reise! Von dort aus machen wir einen Sprung ins südliche Maine nach York Harbor, um einen kleinen Eindruck von der so gelobten Gegend zu bekommen. Wirklich wunderschön, es erinnert uns sehr an die schwedischen Schären. Einziger Nachteil: unzählige Hummerpötte…

Damit haben wir den nördlichsten Punkt an der Küste erreicht und fahren in kleinen Etappen wieder nach Süden. Nach einem kurzen Abstecher in Portsmouth, New Hampshire sind wir wieder zurück in Massachusetts. Sehr gut gefällt uns Rockport, mit seinem malerischen Hafen und vielen kleinen Galerien. Wir besuchen Marblehead für einen Abstecher nach Salem (eher enttäuschend) und sind ganz begeistert von Boston mit seinen ganz unterschiedlichen Stadtvierteln. Besonders beeindruckt uns der Besuch beim MIT.

Begegnungen
Nicht nur Natur und Kultur, sondern vor allem die Begegnungen mit anderen Menschen macht diese Reise so besonders. Wir haben immer noch über verschiedene Medien Kontakt mit Segelfreunden aus aller Welt. In Boston haben wir die WILDERNESS wieder getroffen und schön zusammen gefrühstückt. Dann sind da die verschiedenen, sehr unterschiedlichen, UBER-Fahrer, die meist Interessantes zu erzählen haben, die Tour-Guides, die oft ungewöhnliche Persönlichkeiten sind und andere Menschen, mit denen wir ins Gespräch kommen („Did you really SAIL from Germany?“)

Fazit
Wir sind sehr froh, dass wir uns entschieden haben, nicht diese Saison nach Hause zu segeln, sondern stattdessen die amerikanische Küste zu erkunden. Besonders New England gefällt uns so gut – als erstes Revier seit Kontinentaleuropa – dass wir uns gut vorstellen könnten, hier noch mindestens eine weitere Saison zu verbringen… Wir haben nur einen kurzen Abstecher nach Maine gemacht, aber das machte Lust auf mehr und weiter nach Norden Richtung Kanada.

Aber auch der Teil, den wir gesehen haben ist wunderbar mit vielen Häfen, Buchten, Ankerplätzen, Inseln und interessanten Städten. Hier ist für jeden etwas dabei: Einsamkeit und Trubel, tolle Landschaften aber auch jede Art von Kultur und Geschichte. Genau die Mischung, die uns gut gefällt.

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