Kaum hatte ich gestern geschrieben, dass die Regenzeit
vorbei ist, fing es an zu regnen… also alle Luken und Fenster wieder zu… Aber
wir hatte es ja gemütlich in unserem Schiff und ich habe endlich die Zusammenfassung
Januar fertiggestellt: klick. Auch heute Morgen sahen wir wieder schwarze
Wolken aufziehen und so warteten wir erst mal einen Schauer ab bevor wir uns
auf den Weg in die Marina machten.
Dort bezahlten wir für unsere Mooring und kauften bei dem
von der AKKA empfohlenen französischen Metzger Fleisch, Bratwürste, Pasteten
und Käse. Diese Leckereinen haben wir dann wieder zurück an Bord gebracht und
uns dann unter unserem festen Dach versteckt, während der nächste heftige Regen
herunterkam. Dann ging es mit dem Beiboot auf die andere Seite der Bucht zur
Spice Island Marina, weil wir von dort aus einen Minibus zur Grand Anse Beach
nehmen wollten.
Diese Vans fahren auf festen Routen aber ohne Fahrplan. Bei
uns hätte so ein Teil ca. 9 Sitzplätze, hier sind es 19 und im Notfall werden
auch noch mehr Personen samt Gepäck hineingequetscht. Es gibt einen Fahrer und
einen Kassierer oder eher Marketingchef, denn alle auf der Straße an, die
stehen oder in die richtige Richtung laufen, werden gleich angesprochen, ob sie
nicht mitfahren wollen. Jeder sagt wo er (oder sie) aussteigen will und die
Fahrt geht los – sehr witzig.
Direkt am Strand werden wir herausgelassen und der Bus fährt
weiter. Ralf schaut in seinen Rucksack und stellt fest, dass er versehentlich sein
Portemonnaie im Van hat liegen lassen… Ich habe kein Geld mit und so sind wir
ohne Geld oder Kreditkarte… Glücklicherweise kommt da schon der nächste Bus
und - wie im Kino – springen wir mit den
Worten: „Folgen Sie dem Fahrzeug da vorne!“ hinein. Alle Insassen nehmen Anteil
an unserem Schicksal und fiebern mit, während der Fahrer auf die Tube und auf
die Hupe drückt.
Leider haben wir uns die Busnummer nicht gemerkt und so
sollen wir Fahrer oder Kassierer des ersten Busses beschreiben. Ich saß direkt
hintern dem Kassierer und so erinnere ich mich an alles von der schwarzen
Baseball-Kappe mit goldenem „100“ Anstecker über die graue Jogginghose (vorne
mit rotem Karomuster) bis zu den roten Turnschuhen… Vor uns staut es sich und
es ist auch ein weißer Bus dabei aus dem der gerade Beschriebene aussteigt…
Unser Wagen hält (und hupt) und Ralf rennt los… geschafft! Tatsächlich ist die
Geldbörse mit allen Scheinen und Karten noch da und der ehrliche Finder bekommt
100 EC. Natürlich bezahlen wir auch noch unseren Verfolgerbus – puh!
Mittlerweile sind wir wieder in der Hauptstadt St. George’s
(wo wir gar nicht hin wollten) aber nach der Aufregung essen wir hier eine
Kleinigkeit zu Mittag. Das karibische Essen ist lecker, aber gefühlt immer
wieder sehr ähnlich. Geschmortes Fleisch oder Fisch mit Gemüse, Kochbananen,
Kartoffeln und – mein Favorit – Maccaroni-Pie. Dann nehmen wir wieder einen
Minibus zurück zur Grand Anse Beach, wo wir den „Craft and Spice Market“
besuchen und ein Kleid und ein T-Shirt kaufen.
Auf dem Rückweg treffen wir wieder eine Gruppe der netten
karibischen Hühner, die hier überall unterwegs sind (und auch immer auf der
Speisekarte stehen). Genau wie die zahlreichen Hunde können sie sich
offensichtlich frei bewegen. Wir kaufen im bewährten Shopping-Center ein und
dann geht es zurück aufs Boot.
Dort angekommen können wir gerade noch ein Bad nehmen und
dann ist es schon wieder Zeit für unsere Verabredung mit Karin und Göran von
der PEACH zum Pizzaessen an Land. Montags kostet das nur die Hälfte und die
Drinks bestellen wir noch in der Happy Hour, so dass wir wirklich günstig und
gut essen. Wieder ein netter Abend!
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