Sonntag, 4. März 2018

Tag 243 - Martinique: Fort de France

Nach dem grauen Regentag gestern haben wir heute wunderbaren Sonnenschein und kleine weiße Wolken. Von unserem Ankerplatz in der Anse Mitan fahren wir um die Ecke zur Marina in Pointe du Bout. Dort wollen wir gerne einen Liegeplatz von Sonntag auf Montag haben aber leider ist nichts frei. Wir werden also wir morgen noch einmal zur Marina Etang Z’Abricot (gegenüber) verholen. Wieder nehmen wir die Fähre nach Fort de France, um noch etwas einzukaufen.
Vor vielen Jahren hatte ich in der Schule Französisch-Unterricht. Mein schlechtestes Fach, ich habe es gehasst! Im letzten Jahr hatte ich eine Liste, auf der ich jede Stunde durchgestrichen habe… Ralf hat mich schon in der Bretagne mit seinen Französisch-Kenntnissen beeindruckt und auch hier kommuniziert er sehr erfolgreich. Was mich überrascht ist, dass irgendwo ganz tief in meinem Gedächtnis doch einiges gespeichert ist und ich tatsächlich auch in der Lage bin, mich in Drei-Wort-Sätzen verständlich zu machen. So haben wir auch herausgefunden, wie wir Franzosen zum Englisch Sprechen bringen können: wir stammeln auf Französisch und sie antworten dann Englisch (obwohl sie vorher abgestritten haben, die Sprache zu sprechen…).

Heute wären wir aber auch mit Deutsch durchgekommen, denn im Hafen von Fort de France lag die AIDAmar und die Stadt war fest in deutscher Hand. Wir waren zu Beginn unserer Reise etwas zweifelnd, ob der Kreuzfahrt-Tourismus hier sinnvoll für die Bevölkerung ist, haben aber dann in Dominica gesehen, wie problematisch es ist, wenn die Schiffe monatelang ausbleiben. Wir unser Taxifahrer dort sagte: „Wir brauchen den Tourismus!“.
Seit Monaten trage ich immer die gleichen Oberteile, Hosen und Kleider und einige habe ich schon aussortiert, weil sie zerrissen oder verschlissen waren. Daher hätte ich gerne Ersatz. Grundsätzlich ist das kein Problem, weil es wegen der vielen traditionell gebauten Damen viel Auswahl in meiner Größe gibt. Aber ich habe wohl zu genaue Vorstellungen und daher sind wir nicht erfolgreich.
Am Ende kaufen wir nur eine Speicherkarte, um den Plotter etwas zu entlasten und Obst und Gemüse auf dem farbenfrohen Markt. Heute geht es mir viel besser als letzte Woche und ich bin recht gut unterwegs.
Gut unterwegs bin ich dann auch auf dem Rückweg zum Schiff. Wir haben im Laufe der Zeit eine Aufgabenverteilung entwickelt, so dass jeder normalerweise nur bestimmte Arbeiten erledigt. Heute haben wir mal getauscht: ich steuere das Beiboot und Ralf fotografiert – geht auch und macht Spaß!
Zurück an Bord erleben wir eine sehr schöne Überraschung, denn Trudi und Dölf von der MARIPOSA liegen bei uns in der Bucht und kommen spontan vorbei. Sie sind jetzt auf dem Weg nach Grenada im Süden und geben uns Tipps für Guadeloupe und Antigua. Weil wir nach Norden wollen, war das vermutlich das letzte Treffen – schade! Ich bin nicht bis zum Ende des Gesprächs dabei, denn ich bin mit Max zum Telefonieren verabredet – immer eine Freude, von den Kinder und ihren Freunden zu hören. Während wir reden erleben wir wieder einen wunderbaren Sonnenuntergang.
Heute Abend ist es fast windstill, ganz ungewohnt für uns. Die Lichter an Land spiegeln sich im ruhigen Wasser und unser abendliches Bad ist ganz ohne Wellen und Strömung besonders nett.

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