Freitag, 27. Juni 2025

Tag 48 - Stromness-Kirkwall: Rundherum um Orkney

Auf der Straße ist Stromness nur 15 Landmeilen von Kirkwall entfernt, aber auf dem Wasser müssen wir 34 Seemeilen um die Insel segeln. Wie gut auf der Karte zu sehen ist, geht es dabei durch mehrere Engstellen, in denen der Gezeitenstrom stark beschleunigt wird, einmal gleich am Start und dann im Norden, wenn wir zwischen den Inseln hindurchfahren. Der Südwind kommt erst von der Seite, dann von hinten, dann von der anderen Seiten und schließlich von vorne. Netterweise gibt es im Internet Hilfe zur Zeit- und Routenplanung, die auch unser Handbuch bestätigt.
Wir segeln also wie beschrieben "fünf Stunden nach Hochwasser Dover" los, das bedeutet um 6:00 Uhr. Kurz vor uns startet auch unser Nachbar DUMPIE (immer beruhigend, wenn ein anders Boot die gleichen Ideen hat. Sie fahren außen um ein abgetonntes Testgebiet, während wir uns für den kürzeren Weg innen entscheiden und damit einen entscheidenden Vorsprung bekommen - ein Boot segelt, zwei Boote sind eine Regatta...
Wir kommen sehr gut und voran und können 21 sm unter Segeln zurücklegen, bevor wir den Wind gegen uns haben und den Motor aktivieren müssen. Kreuzen ist in dem engen Fahrwasser nicht möglich. Durch die engste Stelle werden wir durch den Strom mit kapp 12 Knoten fahrt geschossen - und natürlich liegen hier wieder Hummer-Pötte, deren Bojen durch die Strömung unter Wasser gezogen werden und fast nicht zu sehen sind. Es wäre wirklich blöde, wenn hier eine Leine in die Schraube kommen würde! Die Wasseroberfläche ist völlig konfus.
Insgesamt brauchen wir - mit An- und Ablegen - nur 5,5 Stunden, was einem Schitt von über sechs Knoten enspricht - wir sind sehr zufrieden! In Kirkwall gibt es auch noch Platz für uns und die Crew des deutschen Bootes MOMO nimmt uns die Leinen ab - sehr nett! Wir essen zu Mittag und backen dann noch Brownies in Ralfs neuer Brownie-Backform. Das Kaffeetrinken ist gesichert (Foto von Ralf):
Ich schaue auf Marine Traffic, was für andere Boote noch im Hafen liegen, und sehe, dass es noch ein weiteres deutsches Boot gibt, die MISS SUMA. Ich kann auf Marine Traffic die Route der letzten 24 Stunden anzeigen lassen und sehe, dass sie aus dem Norden gekommen sind. Das ist für uns interessant, denn da wollen wir ja hin. Wenn sie auf dem Weg nach Süden sind, können wir vielleicht Seekarten und Handbücher tauschen. Ralf spricht sie auf dem Weg zum Hafenmeister an und wir treffen uns später mit Susanne und Manni und unterhalten uns sehr nett. Tatsächlich bekommen wir Handbücher für Norwegen und Seekarten für die Ostsee und können unsere Handbücher und Karten für Schottland in gute Hände abgeben. Die beiden haben auch ein Blog: klick.
Morgen soll ein kräftiges Sturmtief über die Inseln ziehen und so werden wir hier im Hafen bleiben (Bild aus der Vorhersage für Samstag).
Heute Abend ist es aber noch ganz friedlich im Hafen und wir sind sehr zufrieden mit dem abwechslungsreichen Tag und der netten Begegnung.
 

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