Mittwoch, 25. Juni 2025

Tag 46 - Stromness: Es ist schön hier!

Schon vom Wasser aus hat der Ort sehr nett ausgesehen und heute machen wir uns auf, um uns etwas umzuschauen. Die Tourist Information hat seit Jahren geschlossen (wir vermuten Covid), aber in der Bücherei bekommen wir Broschüren und Busfahrpläne. Einige Sehenswürdigkeiten müssen vorher gebucht werden und wir bekommen noch Plätze für morgen. Also beiben wir heute hier. Alles ist sehr gepflegt und überall gibt es Blumen und Gärten, so auch vor der Kirche.
Häuser mit inreressanter Vergangenheit oder interessanten Bewohnern sind mit blauen Plaketten markiert und dazu gibt es einen besonderen Plan.
Die Haupstraße zieht sich in zweiter Reihe am Wasser entlang und immer wieder ergeben sich schöne Ausblicke.
Wir laufen den ganzen Weg bis zum Stromness Museum (siehe Titelbild). Das Museum besteht aus mehreren kleinen Räumen, die ziemlich voll sind. Die Themen sind vielfältig: Naturkunde (mit vielen ausgestopften Tieren), moderne Energieversorgung (hier wird bezüglich der Nutzung von Gezeitenenergie und der Umwandlung in Wasserstoff geforscht), Handel mit Kanada (Hudson Bay Company) und Walfang. Eine ganze Abteilung ist Dr. John Rae gewidmet, der auf Orkney geboren wurde und von dem auch ein Denkmal am Hafen steht. Er war Arzt und Arktikforscher, half mit, das Schicksal der Franklin-Expedition aufzuklären und entdeckte das letzte Stück der Nordwestpassage.
Ein wichtiges Thema ist auch die Rolle von Orkney während der beiden Weltkriegen, denn in dem großen natürlchen Hafenbecken Scapa Flow zwischen den Inseln war die britische Kriegsflotte stationert.
Nicht nur dass, nach Waffenstillstand am Ende des ersten Weltkriegs war die deutsche Kriegsflotte mit insgesamt 74 Schiffen hier interniert. Bevor die Flotte nach dem Abscluss der Friedensverträge von Versailles übergeben werden konnte, ordnete der Admiral eine organisierte Selbstversenkung an. Später wurden dann viele der Wracks gehoben und ausgeschlachtet. Sieben Boote liegen noch immer hier und sind heute ein beliebtes Ziel für Tauchausflüge.
Nach dem Besuch im Museum laufen wir noch den Rest der Straßen entlang. Wir kommen an dem Brunnen vorbei, an dem sich unter anderem 1780 Captain Cooks Schiffe RESOLUTION und DISCOVERY und 1845 die Schiffe EREBUS und TERROR der Franklin-Expedition mit Wasser versorgten.
Auch in diesem Teil gibt es immer wieder Blumen zu sehen und offensichtlich ist es hier Mode, alte Gummistiefel zu bepflanzen.
Wir merken der Stadt an, dass hier nicht reiche Grundbesitzer auf Kosten der ärmeren Bewohner lebten und keine Clearings zur Gewinnmaximierung durchgeführtwurden. Statt dessen lebten hier Landwirte und erfolgreiche Kaufleute. Und auch hier wachsen wieder Palmen - es gibt praktisch keinen Frost und die kühlen Sommer scheinen kein Problem zu sein.
 

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