Donnerstag, 22. Juni 2023

Tag 44 - Douarnenez: Boote, Fischer und Sardinen

Damit wir die Fahrräder nicht mit dem Beiboot an Land bringen müssen, verlegen wir die Triton an den Steg, wo heute morgen ein Platz freigeworden ist.
Wir bauen unsere Klappräder auf und machen uns auf den Weg ins Zentrum der kleinen Stadt. Das ist nicht so einfach, denn das Städchen liegt am Hang und unterwegs gibt es Rampen, Treppen, Brücken und Steigungen zu überwinden.
Aber die schöne Aussicht auf die Île Tristan belohnt für die Anstrengung (siehe Titelbild). Von der Brücke aus haben wir einen guten Blick auf den zweiten Hafen, in dem historische Boote (davon später mehr) aber auch ganz moderne Rennboote liegen, teilweise mit rundem Bugdesign, was sie etwas wie einen Holzschuh aussehen lässt.
Wir essen einen Kleinigkeit in einer "Sandwicherie" - diesemal eine Empfehlung von unsrem Reiseführer - und werfen einen Blick auf einen kleinen Platz. Die Stadt ist nicht sehr touristisch (zumindest im Moment) und wir haben den Eindruck, vielen Einheimischen zu begegnen, die sich gegenseitig kennen und begrüßen.
Wir fahren dann weiter zum 3. Hafen, dem Fischereihafen. Die Auktionshallen sind ebenfalls Schauplatz eines Mordes in Kommisar Dupins 5. Fall. Das stellt sich aber als eher enttäuschend heraus. Der eigentliche Hafen ist komplett leer, nur an einer Kaimauer sind zwei Fischerboote angebunden.
Da gehen wir lieber ins maritime Museum und informieren uns über die Blütezeit der Stadt. Mitte des 19. Jahrhunderts gab es hier 40 Fischkonserven-Fabriken, die vor allem Sardinen verarbeiteten. Zum Thema gibt es eine Sonderausstellung mit einem witzigen Eingang.
Aktuell gibt es nur noch drei "Conserverien" und so ist das Museum in einer alten Fabrikhalle untergebracht. Alles ist super renoviert und es werden diverse (Fischer)boote gezeigt, aber leider sind die Beschriftungen nur auf Französisch. Ralf interessiert sich für einen Gardner-Motor - ein Beispiel für guten Maschinenbau.
Besonders gut gefällt uns jedoch einen Sonderausstellung "Artbalise", in der sich ca. 50 zeitgenössische Künstler aus dem Umfeld des Initiators Fred Barnley (klick) mit dem Thema maritime Navigationshilfen auseinandersetzten. Es gibt faszinierende Arbeiten, die mit dem Schattenwurf der Objekte spielen, witzige Ideen und - gerade von Fred Barnley - beeindruckende mechanische Details.
Nach einem kurzen Boxenstopp für Kaffee, Croissants und Eis, besuchen wir dann noch den schwimmenden Teil der Ausstellung im Museumshafen.
Hier werden auch noch die größeren Objekte der "Artbalise" gezeigt - einige davon werden durch den Wind bewegt.
Dann geht es auf den - hügeligen - Rückweg. Ich hätte mir besser an unserem Hafen ein E-Bike ausgeliehen. Es ist so steil, dass sogar Ralf sein Rad schiebt. Aber wir kommen gut zurück und haben wieder eine schöne Abendstimmung an Bord. Zunächst ist es noch etwas schaukelig, aber langsam nimmt der Wind ab und es wird ruhiger.
 

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