Mittwoch, 21. Juni 2023

Tag 43 - Île de Sein-Douarnenez: Weit nach Osten

Die Strömungen sind günstig um die Mittagszeit und so holen wir - trotz fehlendem Wind - den Anker hoch um ziemlich genau nach Osten in die Bucht von Douarnenez zu fahren. Es gibt eine alte Dünung vom Atlantik aber keine Windwellen, so dass das Wasser aussieht wie einen blaue Decke (siehe Titelbild). Bald haben wir unter Maschine die Abdeckung der Bucht erreicht, die Wellen werden weniger, der Wind mehr und wir können die Segel hochziehen. So kommen wir zwar nur langsam voran, aber das Boot liegt so ruhig, dass wir an Bord alles machen können, so z.B. leckere Muffins backen.
Wir haben gerade noch Zeit, Kaffee bzw. Tee zu trinken und einige Muffins zu verspeisen und dann sind wir schon vor unserem Ziel. Hier bekommen wir noch eine freie Mooring-Tonne für "Visiteurs". Morgen wollen wir hierbleiben und die Stadt in Ruhe erkunden. Heute haben wir erst einmal das schöne Panorama vor uns.
Wir widmen uns dem Studium von Fachlitereatur (natürlich Dupin-Krimis...
...und Ralf steigt in die Tiefen der Backskiste, um Material für eine Verbesserung im Beiboot zu finden. Wir wollen Laschen anbringen, die die Paddel halten, auch wenn das Boot umgedreht auf dem Deck liegt.
Hier gibt es ein großes Schiffahrtsmuseum mit einem Museumshafen und am Abend - bei Flut - können wir zahlreiche historische Schiffe beobachten, die noch einen Ausflug in der Abendsonne unternehmen.
Im Hintergrund die Île Tristan, um die sich zahlreiche Legenden ranken und die Schauplatz diverser historischer Ereignisse war. So hat die Insel ihren Namen nach dem Liebespaar Tristan und Isolde und ihre große Liebe: Ritter Tristan sollte die schöne Königstochter Isolde von Irland ihrem zukünftigen Ehemann Marke, dem König von Cornwall, zuführen. Während der Überfahrt nach Britannien betraten die beiden die Insel und tranken von dem eigentlich für Isolde und Marke bestimmten Liebestrank, verlieben sich unsterblich ineinander und enden tragisch. Andren Legenden zufolge ist die Insel die Spitze der versunkenen Stadt Ys - dem bretonischen Atlantis, die hier in der Bucht liegen soll. - Historisch belegt ist, dass im 16. Jahrundert ein Bandit auf der Insel sein Hauptquartier hatte und die ganze Gegend ausraubte. Außerdem wurde hier die erste Konservenfabrik für Sardinen errichtet, die heute das Büro des "Parc naturel marin d'Iroise" beherbergt. Wir sind jedenfalls gespannt auf unsere Stadterkundung morgen.

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