Bei der Recherche nach möglichen Zielen und Touren in Amsterdam sind wir zu keinem abschließenden Ergebnis gekommen und wollen wir für Anregungen zur Touristeninformation am Hauptbahnhof fahren. Erst haben wir Probleme, das Gebäude zu finden, da alles ein große Baustelle ist und Bauzäune die Sicht erschweren und dann ist in Info geschlossen und wir werden in den Bahnhof zum Andenken-Shop geschickt. Dort gibt es nur wenig Informationsmaterial und dafür eine wirklich unfähige Verkäuferin, die nicht sicher ist, ob sie eine Ermäßigungskarte an Nicht-Holländer verkaufen kann und ob diese für ein oder zwei Museen gültig ist... Wir erstehen schließlich einen kurzen Reiseführer und beschließen, diesen beim Mittagessen zu studieren. Das führt gleich zum nächsten Problem, denn ich möchte - da Fortbewegen mir immer noch schwer fällt - direkt zu einem Ziel fahren und Ralf bevorzugt die "ich schaue mir das mal an" Methode und fährt gerne kreuz und quer...
Da das Wetter unbeständig aussieht, einigen wir uns beim Mittagessen auf einen Museumsbesuch und ich buche für uns Karten im Moco Museum für Gegenwartskunst (siehe auch hier). Eine sehr gute Entscheidung, auch wenn die Online Bezahlung nur holperig funktioniert!Verschiedene Räume der Ausstellung sind Banksy, einem britischen Streeart-Künstler gewidmet. Wer sich hinter dem Pseudony verbirgt, ist bis heute nicht bekannt. Seine gesellschaftskritische, oft auch humorvolle Werke regen zum Nachdenken an. Besonders bekannt ist das Mädchen mit dem Ballon, weil sich ein bei Sotheby's versteigertes Exemplar nach dem Zuschlag teilweise selbst schredderte: Klick...Uns gefallen auch die Werke von The Kid, der fotorealistische Bilder und lebensgroße Skulpturen schafft - immer mit politischen Bezügen.Ein besonderes Highlight sind die Installationen von "Studio Irma", einer amsterdamer Künstlerin, die ganze Räume unter anderem mit digitale Installationen gestaltet hat. Sie zu betreten transportiert uns in eine andere Welt (siehe auch Titelbild).Wir sind erfüllt mit Eindrücken und verarbeiten diese bei Kaffee und Kuchen in einem ganz modernen Etablissement, bei dem wir einen Code scannen müssen, der uns zu einer Webseite leitet auf der wir bestellen und auch gleich bezahlen können. Nur die Auslieferung erfolgt dann noch durch Menschen... Auf das nahegelegene Van Gogh Museum werfen wir nur einen Blick im Vorbeigehen, wir haben erst letztes Jahr eine Ausstellung im Städel besucht.Dann trennen sich unsere Wege, damit wir beide entspannt in unserem eigenen Tempo Fahrrad fahren können. Ich schaue noch am IJDock vorbei, einer künstlichen Insel mit Büro- und Wohngebäuden und einem Hafen, den wir in Erwägung gezogen hatten. Wir haben dann verzichtet, weil wir keine aktuellen Informationen im Internet finden konnten. Wie sich herausstellt gibt es eine niedrige Brücke vor der Einfahrt und es liegen nur Motorboote dort, also gut, dass wir im Aeolus sind. Beeindruckend ist allerdings die kühne Architektur der Bauwerke mit einem dreieckigen Büroturm in Grün!Unser Hafen liegt auf der anderen Seite der IJ und so fahre ich mit der Fähre zurück. Heute morgen hatte ich noch gefragt: "Können wir Fahrräder mit auf die Fähre nehmen?", weil ich mich an letztes Jahr und die Fähre von Norderney nach Emden erinnerte, wo wir die Dinger zusammenlegen und als Gepäck deklarieren mussten... Natürlich die falsche Frage in Amsterdam, wo es gefühlt mehr Fahrräder als Einwohner gibt. Wir hatten teilweise Probleme, einen Fahrrad-Parkplatz zu finden. Besser wäre die Frage gewesen: "Dürfen wir OHNE Fahrräder Fähre fahren?"Für morgen haben wir schon Verbesserungen in der Performance geplant und so werden wir unsere Karten fürs Museum heute noch bestellen und einen Kopfhörer für die Audio-Tour mitnehmen...Dienstag, 6. Juli 2021
Tag 9 - Amsterdam: Kunst und Hindernisse
Wir bauen unsere Fahrräder auf und ich muss erst einmal scharf überlegen, wie denn die Kombination für mein Zahlenschloss lautet. Glücklicherweise fällt mir wieder ein, wo es steht. Dann haben die Räder nicht wirklich viel Luft und meine Aldi-Luftpumpe versagt schon nach kurzer Zeit. Allerdings hilft uns der nette Hafenmeister weiter und versorgt uns mit Pumpe samt Adapter. Überhaupt ist das hier ein sehr netter Hafen, der von einem Club betrieben wird. Vor dem Clubhaus gibt es eine Terrasse und einen gepflegten Garten.
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