Netterweise ist das Hochwasser in Terschelling um kurz nach Zwölf, und so können wir entspannt starten. Wie angeküngigt hat es heute nacht wieder Starkwind gegeben, aber jetzt ist kaum ein Lüftchen zu spüren.
Wir ziehen trotzdem die Segel hoch und beginnen die langsame und gewundere Fahrt durch das Wattenmeer. Heute ist Sonntag und es sind jede Menge Boote unterwegs, wie wir mit unserem AIS sehen können.
Wir sehen wieder eineige Plattbodenschiffe, die wahrscheinlich Wochenend-Ausflüge machen. Schön, dass diese traditionellen Boote hier noch so aktiv gesegelt werden.
Wir kommen nur langsam voran und dann beginnt es auch noch, leicht zu regnen.
Auf unserem Plotter bekommen wir immer die ETA, die voraussichtliche Ankunftszeit, angezeigt und es wird immer später. Wir entscheiden uns dann, die Fock zu bergen und mit Maschinenhilfe weiter zu fahren.
Das verbessert die Situation und wir sitzen entspannt im Cockpit. Ralf liest Quizzfragen vor, wir trinken Kaffee - so lässt es ich aushalten. Wir überlegen kurz, in Harlingen anzulegen, entscheiden uns aber dann doch für Makkum. Nun bergen wir auch noch das Großsegel, das die ganze Zeit mitgeholfen hat.
Wir müssen durch die Schleuse Kornwerderzand zurück ins IJsselmeer. Vor uns fährt wieder ein Traditionsschiff. Da wir wissen, dass diese bei Schleusen und vor allem Brücken bevorzugt behandelt werden, geben wir Gas und bleiben dicht im Kielwasser.
Die Taktik macht sich bezahlt, denn wir kommen ohne Wartezeiten durch die Brücke und in die Schleuse. Nun sind es nur noch zwei Seemeilen bis zum Hafen und wir komen noch im Tageslicht an. Man merkt, dass es Herbst wird, denn es ist schon früh dunkel. Zum Abschluss des Tages gönnen wir uns noch eine erstaunlich gute Pizza beim Italiener direkt am Hafen.
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