Dienstag, 27. August 2019

Tag 112 - Enkuizen-Andijk: Die Entdeckung der Langsamkeit

Unser "Innenlieger" will um 10:00 Uhr auslaufen und so fahren wir in eine freigewordene Box. Wir bleiben noch etwas hier: 1. weil wir auf den Nachmittagswind hoffen und 2. weil wir noch einkaufen wollen. Gut ausgerüstet machen wir uns gegen Mittag auf den Weg und nehmen Abschied von Enkhuizen - dabei können wir den Drommedaren jetzt auch bei Tag in voller Schönheit sehen.
Heute sieht es allerdings mit dem Wind noch schlechter aus als gestern und daher beschließen wir, nur ein kleines Stück um die Ecke nach Andijk zu fahren. Wir setzen trotzdem Segel, spannen das Sonnendach auf, legen die Füße hoch und treiben ganz langsam durch das IJsselmeer.
Die Segel haben auch den Vorteil, dass dadurch Schattenplätze an Deck entstehen, auf denen es sich gut entspannen lässt...
Wir sind nicht die einzigen, die es bei fast ganz glattem Wasser mit Segeln versuchen und wir schaffen es tatsächlich, die 8 sm bis nach Andijk in knapp fünf Stunden zurückzulegen.
Auch heute benötigen wir wieder keinen Motor zum Ankern und kaum liegen wir fest, sind wir auch schon alle im Wasser - sehr erfrischend. Wir lassen unsere nassen Sachen an der Reling trocknen und essen Kartoffeln mit Quark zum Abendessen.
Damit wollte ich eigentlich das Blog beenden, aber schon gestern hatte nachts ein Gewitter gegeben und wir liegen extra in der Nähe eines Hafens, damit wir im Zweifelsfall dort einlaufen können. Am Horizont beginnt es zu wetterleuchten und ich spreche das Thema an - vielleicht ist es besser, mit dem letzten Licht noch nach Andijk zu fahren. Die Entscheidung wird uns erleichtert, als ein Boot der hollandischen Küstenwacht kommt und uns vor möglichen Unwettern warnt.
Nun liegen wir also gut festgebunden im Hafen und können einem eventuellen Gewitter gelassen entgegen sehen. Morgen ist schon unser letzten Segeltag für den Schlag über das IJsselmeer nach Workum!

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