Durch unsere GRIB-Files (automatisierte Wetterdaten) wissen wir, dass wir uns auf ein Gebiet mit Gegenwind und Flaute zubewegen. Daher sind wir gespannt, was uns unser Wetterrouter Chris Parker vorschlagen wird. Wir holen sein Mail ab und wie erwartet sollen wir unseren Kurs ändern und zwar um fast 30° nach Nordost und hoch bis auf den 40. Breitengrad (sogar noch nördlicher als die Azoren).
Wir fahren also nach "links" und sind sehr erfreut, als auch der Wind entsprechen mit uns dreht und wir weiter mit halbem Wind fahren können und nicht auf Gauki-Kurs vom Wind wegfahren müssen. So soll es auch die nächsten Tage weitergehen – prima!
Warmes Wasser bekommen wie leider nur, wenn der Motor läuft. Da es jetzt so aussieht, als ob uns doch keine Flaute bevorsteht, werfen wir nachmittags für eine Stunden den Motor an, laden die Batterien und erwärmen Wasser für eine Außendusche – das tut wieder gut! So bleiben fast keine Wünsche für die Reise offen: Essen, Trinken, Schlafen, Waschen, Segeln geht kaum besser. Wir haben etwas Gegenstrom, aber ich will mich nicht beschweren.
Teilweise fühle es sich an wie in einem kitschigen Werbefilm für Atlantik-Überquerungen: strahlende Sonne, blaues Meer und Himmel mit weißen Wolkentupfen, leicht bewegte See, das Schiff gleitet unter vollen Segeln durchs Wasser – Schnitt – die Besatzung beobachtet bei kühlen Getränken den Sonnenuntergang hinter dem Schiff – Schnitt – das Schiff gleitet durch die Sternennacht – Schnitt – das Schiff segelt (umsprungen von Delfinen) auf einer goldenen Bahn in den Sonnenaufgang…
Auf der praktischen Seite mussten wir heuten unsere Wasservorräte unter den Bodenbrettern im Salon herausholen und Ralf hat das Cockpit gründlich gereinigt. Wir haben den Verdacht, dass die Grätings schon sehr lange nicht mehr angehoben worden sind…
04.06.2019 12:00 Bordzeit: Etmal 136 sm, gesamt 1453 sm, Rest 760 sm (durch den neuen Kurs ist die Reststrecke größer geworden)
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