Eigentlich sollen wir heute morgen bis 10:00 Uhr den Platz
am Dock verlassen, aber ein Blick aus dem Boot überzeugt uns schnell, dass es
vielleicht auch ganz nett ist, den Tag hier zu verbringen. Es regnet in Strömen, es ist nebelig und der Wind kommt – entgegen der Vorhersage – genau aus
der Richtung in die wir wollen und erzeugt dadurch auch noch eine Wind-gegen-Strom
Situation in den Einfahrt…
Da drehen wir uns lieber erst mal in unserem warmen Bett noch
einmal um, bevor wir dann den ungeplanten Hafentag für unsere To-Do-Liste
nutzen. Im nächsten Ort gibt einen „West Marine“, also nix wie hin geubert und
einen neuen Enterhaken, Kabel und Schalter für den Autopiloten, Motoröl und
zwei Hosen für mich gekauft. Direkt daneben gibt es einen Supermarkt, also ergänzen
wir noch die Frischvorräte und besorgen Batteriewasser. Dann geht es wieder
zurück zum Schiff, wo ich das Projekt „Kühlschrank“ starte. Erst mal alles
ausräumen.
Es ist ganz erstaunlich, was alles in dieses, von außen
klein aussehendes, Loch hineinpasst. Es ist aber so tief, dass ich nicht ganz
bis auf den Boden komme. Daher wird es auch nur selten ganz geleert und im
Laufe der Zeit gehorcht dann einiges dem Gesetz der Schwerkraft und landet ganz
unten, wo es dann den Abfluss verstopft. Wie soll ich sagen – ich habe die
Gummihandschuhe ausgepackt und dann alles mit Essig ausgewaschen.
Damit die Sachen einigermaßen sortiert sind, haben wir
verschiedene Körbe und Kisten, die dann tetris-artig in den Schrank gestapelt
werden. Es dauert eine Weile, bis die auch alle geleert, gereinigt und wieder
eingeräumt sind. Ralf versorgt währenddessen den Autopiloten mit einem neuen
Stromkabel und mit einem Ein- und Ausschalter.
Dann kann ich noch einmal die Einrichtung zurücksetzen und die
entsprechenden Einstellungen neu vornehmen. Bei ruhigem Wetter müssen wir dann
noch den See-Test erledigen und wir hoffen, dass das Teil dann funktioniert. Wir
nutzen noch den Landstrom zum Saugen und gehen dann selbst zum Duschen. Über
uns am Himmel braut sich wieder etwas zusammen.
Das Hafenmeisterbüro und auch die Duschen sind ganz neu. Ich
würde mir aber wünschen, dass die Verantwortlichen, die die Dusche eingerichtet
haben, einmal darin duschen müssten. Dann würden sie vielleicht mehr als einen
Haken für die Klamotten anbringen… Der Bewegungsmelder, der das Licht schaltet,
wäre so eingestellt, dass er nicht nach 5 Minuten wieder ausschaltet oder er mindestens
so ausgerichtet, dass es nicht nötig ist, nass und eingeseift aus der Dusche zu
kommen… Es gäbe eine Möglichkeit, sich hinzusetzen und als Krönung einen
Mülleimer… Wir schaffen es aber, sauber zu werden und wieder aufs Schiff zu
kommen, bevor die nächste Schauerböe über uns zieht.
Kaum sind wir an Bord, öffnet der Himmel seine Schleusen –
gut, denn so wird alles Salzwasser vom Deck gewaschen!
Und zum versönlichen Abschluss spannt sich dann ein
Regenbogen über den Hafen. Wir sitzen gemütlich unter unserem Dach und genießen
das Naturschauspiel.
Nach den ganzen Aktionen hat niemand Lust zu kochen und so
machen wir uns auf den Weg in den Ort, wo wir gestern nette Lokale gesehen
haben. Mittlerweile hat sich das Wetter beruhigt und es gibt sogar ein wenig
Abendlicht.
Wir entscheinden uns – mal wieder – für Pizza und Pasta und
das ist eine gute Wahl. Die Pizza ist so groß, dass noch etwas für morgen übrig bleibt.
Ein erfolgreicher Tag und ein schöner Abend!
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