Schon vor dem Frühstück machen wir uns auf den Weg Richtung
Carriacou, eine der drei bewohnten Inseln, die zu Grenada gehören (die anderen beiden
sind Grenada selbst und Petite Martinique). Wir verabschieden uns von der PEACH,
die wegen ihrer defekten Rollreffanlage (s.o.) direkt nach Martinique (der französischen
Insel) segeln will.
Für uns sind es heute nur 28 sm, aber Wind und Wellen sollen
fast von vorne kommen. In der Abdeckung von Grenada ist das mit dem Wind so
eine Sache und wir ziehen zwar das Groß (mit zwei Reffs) hoch, fahren aber
unter Motor gegen die Wellen. Ich finde das sehr ungemütlich und ziehe mich in
die Horizontale unter Deck zurück. Nach ungefähr der Hälfte der Strecke kommen
wir aus der Abdeckung von Grenada, aber Ralf entscheidet, weiter zu motoren,
weil er keine Lust hat, gegen die großen Wellen aufzukreuzen. Unterwegs kommen wir
dicht an dem aktiven Unterwasser-Vulkan „Kick em Jenny“ vorbei. Die letzte Aktivität
war im Juli 2015. Glücklicherweise bleibt in dieser Hinsicht alles ruhig.
In Carriacou wollen wir uns in die Tyrell Bay legen und
nehmen dazu erst einmal der Groß herunter. Auch hier pfeift der Wind in
teilweise hefigen Böen und die Bucht ist ziemlich voll. Wir ankern nicht gerne
nah an anderen Booten (insbesondere nach unserer Erfahrung mit dem treibenden
Katamaran gestern) und nehmen einen Platz ziemlich weit draußen.
Trotz des starken Windes liegen wir dann ruhiger, als in
unseren letzten Buchten vor St. George’s, in Prickly Bay oder in Grand Mal Bay.
Dort kamen die Wellen oft von der Seite und sorgten für unangenehmes Rollen.
Das hat allerdings den Vorteil, dass durch die Gewöhnung an die Schaukelei
keine Seekrankheit mehr auftritt. Unser Nachbar ist die Superyacht „Adele“ die
wir auch schon in der Grand Mal Bay gesehen haben.
Nachmittags geht es dann mit lauter Musik los und wir
realisieren, dass wir pünktlich zum Karneval hier angekommen sind. Das hatten
wir so gar nicht auf der Agenda. Heute Nacht, morgen und übermorgen soll dann
hier der Punk abgehen… Wir sind gespannt.
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