Donnerstag, 7. Dezember 2017

Tag 157 - Atlantik 19: Nächtliche Aktivitäten

Leider nicht das, was ihr möglicherweise denkt… Nach unserem Adrenalin-Kick gestern Morgen verlief der Rest des Tages unspektakulär. Nach der Halse war unser Kurs nicht mehr ganz so platt (direkt vor dem Wind). sondern etwas „schräger", so dass wir mehr Druck hatten und „nur" mit Fock und Groß flott unterwegs waren. Auch der nächste Fisch-Fang-Versuch, diesmal mit rosa-weißem Köder mit Glubschaugen, führte nicht zum Erfolg, so dass es zum Abendessen Zwiebel-Sahne-Hähnchen mit Nudeln und Bohnensalat gab.

Um Mitternacht begann meine Wache, in mondloser Dunkelheit, aber dadurch wieder mit einem wunderbaren Sternenhimmel. Wie sich herausstellte, verbarg sich der Mond hinter einer dicken schwarzen Wolke, wieder genau hinter unserem Schiff, aus der es offensichtlich auch regnete. Aber sie zog hinter uns vorbei und für drei Stunden hatte ich eine ruhige Nacht. Trotzdem hatte ich ein wachsames Auge auf die Wolkensitutation und eine davon, genau in Windrichtung, gefiel mir gar nicht. Dazu kam, dass ich den Kurs auf einmal mehrfach anpassen musste, weil der Wind drehte. Angeblich soll man Squalls auf dem Radar sehen können, also aktivierte ich die entsprechende Sicherung. Leider ohne Erfolg, der Radar tat keinen Mucks. Mittlerweile war es fast 4:00 Uhr, Zeit für den Wachwechsel. Ich weckte Ralf und Paul und die zwei waren kaum draußen, als der Regen begann.

Es gibt einen deutschen Seglerspruch, der sogar von Jimmy Cornell (der sechs Sprachen fließend spricht) zitiert wurde: „Erst der Wind und dann der Regen, Seemann kannst dich schlafen legen. Erst der Regen, dann der Wind, Seemann aus dem Bett geschwind!" Nun hatten wir ja erst den Regen und daher haben wir das Groß und die Foch je 1x gerefft. Außer vielleicht 10 Minuten Regen ist aber nix weiter passiert, die Wolke zog mal wieder dicht hinter uns vorbei und wir entschieden uns, die Fock wieder auszureffen, aber sicherheitshalber das Reff im Groß zu lassen. Die Fock kann dann ggf. von der Wache alleine bedient werden.

Blieb noch das Problem mit dem Radar. Ich probiere das Radar immer mal aus, wenn ich es nicht brauche, damit ich ein wenig mit den Einstellungen spielen kann. Wir hatten es also schon im Einsatz und da funktionierte alles einwandfrei. Ich hätte aber wohl doch noch mal in Teneriffa testen sollen… Ralf hat schon alle Leitungen überprüft und für weitere Untersuchungen müsste der Radarmast gelegt werden, aber das wollen wir bei der Schaukelei nicht machen.

Im Moment ist der Himmel klar und die Triton rennt im Passat und mit Schiebestrom – noch 443 sm bis Barbados!

2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Endspurt. Bald seid Ihr da!

Unknown hat gesagt…

Stimmt. einer der großen Vorteile vom Radar: Squallverläufe sehen können. (der andere, mal abgesehen von "Gegnern" ist, Kartenversatz auf dem Plotter abbilden zu können. Man sieht sehr schön, ob Küsten linien einigermaßen mit der Kartenabbildung übereinstimmen.)
Punkt auf der To-Do-Liste: Radamast legen. Such is life on a sailing boat. Noch drei Tage - freut mich sehr.
Gruß aus Grenada
Andrea