Eigentlich wollten wir erst mit unseren Enkeln wieder in den
Zoo gehen, weil wir so viele Winter-Sonntage in mit unseren Kindern in diversen
Tierparks verbracht haben. Aber kürzlich haben wir für meinen Neffen eine
Ausnahme gemacht und heute wollen wir in den Loro Parque, der von Tripadvisor
als bester Zoo der Welt ausgezeichet wurde.
Zoo ist eine Sache, die bei mir gemischte Gefühle auslöst.
Auf der einen Seite sind wilde Tiere eingesperrt, damit ich sie zu meinem
Vergnügen anschauen kann. Das gilt insbesondere, wenn es sich um intelligente
Tiere handelt, die in Freiheit ein großes Revier beanspruchen und noch mehr, wenn
diese Tiere noch in Shows vorgeführt werden. Auf der anderen Seite leisten Zoos
auch einen wichtigen Beitrag zum Schutz und gegen das Aussterben von Arten. So
hat der Loro Parque extra dafür eine Stiftung gegründet und im Park selbst wird
wissenschaftlich gearbeitet, z.B. mit Papageien. Wir konnten beobachten, wie
ein junger Wissenschaftler einen Papagei getestet hat. Das Tier sollte mit
einem Stab als Werkzeug eine Nuss aus einer Kiste holen.
Mit einem von einen Deutschen in den 70er Jahren gegründeten
Papageienpark hat auch alles angefangen (Loro = Papagei). Mittlerweile
beherbergt der Park wesentlich mehr Tierarten und es gibt verschiedene Shows. Wenn wir
schon mal da sind, wollen wir auch die Vorführungen sehen und wir beginnen mit
den Seelöwen. Alle vier Tiere sind begeistert bei der Sache, aber der älteste
Seelöwe ist ein absoluter Profi und beherrscht ganz lässig die Bühne.
Danach waren die Delfine an der Reihe. Vier Trainer und acht
Delfine zeigten teilweise spektakuläre Sprünge (also gesprungen sind überwiegen
die Delfine…) Mir erschien das Becken sehr klein, aber es gibt wohl noch
weitere Becken, die von den Besuchern nicht eingesehen werden können.
Die nächste Show bestritten die großen Verwandten, die
Orcas. Im Loro Parque gibt es zur Zeit sechs davon, vier wurden aus den USA
ausgeliehen, einer wurde im Park geboren und der letzten, Morgan, ist ein
Findelkind und – sehr ungewöhnlich und sehr unpraktisch für jemanden mit Echo-Ortung – schwerhörig. Daher wurde er nicht wieder ausgewildert. Es hat
verschiedene Zwischenfälle mit Angriffen auf Trainer gegeben und dabei auch
einen Todesfall. Seither wird mit den Orcas keine Wasserarbeit mehr gemacht.
Die Tiere sind eindrucksvoll groß, aber die Vorführung selbst ist wesentlich
langweiliger als die der Delfine.
Hier hatte ich auch kein gutes Gefühl, was die Größe des
Beckens und überhaupt die Haltung dieser Tiere im Zoo betrifft. Wesentlich
besser als die Show war die Publikums-Kamera vor der Vorführung. Auch Paul und
Leonie waren im Bild und wurden zum Küssen aufgefordert. Das ließen sie sich
natürlich nicht 2x sagen.
Wir waren auch noch in der Loro-(Papageien)-Show. Die war
allerdings eher etwas für Kinder mit Vögeln, die Fahrrad oder Feuerwehrauto
fuhren… Meine Favoriten waren die Papageien in der Großvoliere „Katandra
Treetops“ bei der wir auf Hängebrücken durch die Anlage liefen und die Vögel
Auge in Auge bewundern konnten.
Auch das „Pinguinarium“ war sehr schön und aufwendig
gestaltet mit echtem Schnee und einem Förderband, das langsam an der Scheibe
vorbeifuhr.
Katzen in Käfigen gefallen mir nicht so gut, weil ich von
unseren eigenen Katzen die Reviergröße kenne. Der weiße Tiger lief auch
entsprechend unruhig hin und her, aber die Löwen machten einen sehr zufriedenen
Eindruck.
Das Aquarium zeigte viele Fische und einen Haitunnel. Vergleichbares
haben wir aber schon öfter gesehen.
Da war schon eher das riesige Becken mit kanarischen Sardinen beeindruckend.
Bei den Menschenaffen habe ich – besonders wenn sie mich
direkt ansehen – immer den Eindruck, dass nur ganz, ganz wenig gefehlt hat und
unsere Rollen wären vertauscht mit mir auf der anderen Seite der Scheibe…
Die ganze Anlage ist unglaublich gepflegt und auch die Tiere
wirken überwiegen entspannt und sind in gutem Zustand. Trotzdem verlasse ich
den Park wie ich hineingegangen bin: mit gemischten Gefühlen.
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