Freitag, 25. August 2017

Tag 53 - Isla de Ons-Islas de Cíes: Auf Nebel folgt Sonnenschein

Als ich gestern ins Bett gegangen bin, habe ich natürlich noch einmal das Schiebeluk für den obligatorischen „Ist-alles-klar-mit-dem-Anker-Blick“ geöffnet. Huh, war das unheimlich. Um uns herum war der „Nebel des Grauens“ ganz wie in einem Horrorfilm… ich konnte gerade noch die Ankerlaterne unseres Nebenliegers erkennen… Sicherheitshalber habe ich die Luke schnell wieder zugemacht. Ralf hat dann nachts, als er Boote hörte – wie sich herausstellte Fischer – noch eine hellere Laterne und unseren Radarreflektor aufgehängt.

Auch morgens wurde es zwar hell, war aber immer noch neblig. Um uns herum waren (gezählte) 13 kleine Fischerboote und überall schwammen kleine Markierungsbojen für Fangkörbe. Wir haben erst einmal gefrühstückt und dabei recherchiert, dass mit den Körben nicht Hummer (wie in Schottland) sondern Tintenfische gefangen werden. Neben Muscheln gelten sie als „das Gold Galiciens“.

So langsam verzog sich der Nebel, die Fischer sammelten ihre Körbe wieder ein und fuhren heim und wir machten uns daran, das Beiboot aufzupumpen und es dann mit dem Spifall ins Wasser zu heben.
Da der Strand nicht weit entfernt war, sparten wir uns den Akt mit dem Motor und ruderten an Land. Dort angekommen, trugen wir das Boot über die Flutgrenze, damit es sich später nicht selbständig machen konnte… Dann machten wir uns auf den Weg zur Inselerkundung. Es gab verschiedene Rundwege und wir liefen von unserer Ankerbucht erst einmal zum Leuchtturm, von dem aus wir einen fantastischen Blick hatten (s.o.) und dann weiter auf einem Rundweg um ca. 2/3 der Insel. Immer wieder öffneten sich wunderbare Ausblick. Besonders beeindruckt waren wir von den Nachbarinseln (Islas de Cíes) im Nebel.
Wir machten eine kurze Pause auf dem sehr gepflegten und hübsch gelegenen Campingplatz und liefen dann zum Fähranleger, bei dem es ein paar Andenkenverkäufer und einige Kneipen gab. Wir stärkten uns mit dem für Galicien typischen „Pulpo á feira“. Dabei wird der Krake (das ist der mit acht Armen) gekocht, kleingeschnitten, mit Olivenöl beträufelt und mit Salz und einem speziellen geräucherten Paprikapulver gewürzt. Wir finden es sehr lecker – hier das Rezept: klick. Das Tier wird eingefroren, um die Zellstruktur zu verändern, damit es zart wird. Klassisch wird das mit Schlagen gegen einen Felsen erreicht…
Zurück an Bord (das Beiboot war dankenswerterweise noch da) nahmen wir ein erfrischendes Bad im Salzwasser (sehr kalt) und dann eine Dusche mit Süßwasser (lauwarm). So abgekühlt fuhren wir dann noch weiter zu den Islas de Cíes und konnten dabei sogar noch ein Stück mit der Abendbrise segeln. Wir ankern jetzt vor dem angeblich schönsten Strand der Welt und sind wieder gespannt auf morgen!

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