Montag, 24. Juli 2017

Tag 21 - Lymington-Dartmouth: Nachtschicht

Genau nach Plan verlassen wir um 23:15 Uhr den Hafen und tasten uns durch die vielen Tonnen der schmalen Einfahrt nach draußen. Unterwegs setzen wir schon mal  das Groß. Im freien Wasser angekommen biegen wir sozusagen rechts ab und werdem vom mittlerweile aufgefrischten Wind und unserem bevorzugten Schiebestrom mit rund 10  kn an den berühmten, aber im Dunkeln unsichtbarer Needles vorbei aus dem Solent geschossen. Da ist erst einmal ein Reff angesagt.

Sir Henry, unsere Windselbststeueranlage, hat die letzen Tage in der Vorschiffkoje gefaulenzt, aber jetzt kommt seine große Stunde. Klaglos, ausdauernd und zuverlässig steuert er uns  hart am Wind durch die Nacht. Hart am Wind bedeutet auch, dass das Boot sehr stark krängt (auf der Seite liegt) und in den offenen Buchten werden die Wellen teilweise ziemlich ruppig - eine schnelle, aber unbequeme Fahrt.
Schon um 4:30 Uhr wird es im Osten hell und um 5:30 geht dann die Sonne auf.  Diesmal gibt es den ganzen Tag Kaiserwetter. Auch der Wind wird etwas schwächer und so können wir ausreffen. Natürlich kommt dann auch der Moment, wo der schöne Tidenstrom kentert und anfängt, uns zu bremsen. Gegen Mittag  trödeln wir dann nur noch in Richtung Dartmouth, aber dafür können wir in Ruhe essen. Kurz vor dem Ziel geht der Wind dann plötzlich ganz weg - aber nur für eine halbe Stunde und  so können wir dann nochmal Segel setzten und bis vor die wunderschöne Einfahrt des River Dart segeln. Dort ist einiges los: Fischer, Fähren, Jollensegler, Kajakfahrer, Beiboote - kein Wunder bei dem Traumwetter.
Um 15:15 Uhr,  nach genau 16 Stunden, liegen wir in der Marina. Auf der Logge stehen 77 sm, nach Plotter waren es aber 86 - wir haben also durch den Strom 9 Meilen geschenkt bekommen.

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