Nachts stürmt es aus Südwest und morgens ist es zunächst
trüb und regnerisch. Ralf holt trotzdem Brötchen und wir frühstücken in unserer
Kuchenbude (Zelt über dem Cockpit). Dabei besprechen wir unsere Pläne für den
Tag. Gestern wollten wir unsere Baum-Persenning (Abdeckplane) über unser neues
Großsegel ziehen, um es vor UV-Licht zu schützen. Dabei stellte sich heraus, dass
es viel zu steif und verstärkt ist um unter unsere alte Persenning zu passen. Wir
hatten die Idee, es einfach unten und vorne am Mast mit verstellbaren Gurten zu
schließen. Da wir
sowieso hier wieder auf günstigen Wind warten wollen, holte Ralf vom
Hafenmeister eine Liste mit verschiedenen Segelmachern, die es natürlich hier
in Englands Segelzentrum reichlich gibt. Gleich der erste war bereit, die Änderung
vorzunehmen und so machte sich Ralf mit einer großen Tasche auf den Weg zu ihm.
Ich blieb an Bord und „machte Büro“. Anders als im Urlaub
müssen wir uns hier ja weiter um administrative Angelegenheiten kümmern und so
checkte ich unsere Konten. Dabei stellte ich fest, dass die Krankenkasse doch
wieder den vollen Beitrag abgebucht hatte, obwohl ich einen Antrag auf Anwartschaft
(Ruhen der Versicherung) gestellt hatte. Zwei Telefonate, eine umfangreiche
Excel-Liste, verschiedene Kontoauszüge und eine Mail später waren fast zwei
Stunden um, aber die Sache ist jetzt hoffentlich geklärt.
Inzwischen war auch Ralf wieder da und brachte verschiedene
Ideen für Ausflüge mit. Das steht dann morgen auf der Agenda. Heute fordert
zunächst das Iridium-Telefon wieder unsere gemeinsame Aufmerksamkeit. Ralf ist
für die Hardware zuständig, d.h. Anschluss an die externe Antenne, Montage von
Telefon und Axcesspoint im Schiff und Versorgung von beiden Geräten mit Strom.
Gar nicht so einfach, denn wir haben nur für das Telefon einen 12V Ladekabel,
aber nicht für den Axcesspoint . Erfahrungsgemäß sind die Geräte
ja immer dann leer, wenn man sie wirklich braucht, also ist das mitgelieferte
Ladekabel für 230V keine wirkliche Lösung, wenn wir länger unterwegs sind –
First World Problems…
Ich amüsiere mich damit, Nummern in das Telefonbuch des
Geräts einzugeben. Am wichtigsten: Die Seenotleitung in Bremen… aber natürlich
auch die Nummern und Mailadressen der Familie. Das Telefon sieht so aus, wie
ein klobiger großer Bruder eines alten Nokia-Handy und entsprechen funktioniert
auch die Eingabe: z.B. für C 3x auf die 2 drücken etc. Also braucht es seine
Zeit bis das geschafft ist.
Dann wollen wir auch noch eine kleine Erkundungstour durch
den Ort machen und eventuell eine Tasse Kaffee trinken. Aus den letzten Jahren
wissen wir, dass es um 16:30 Uhr (unsere übliche Kaffeezeit) in UK
diesbezüglich nix mehr gibt, also machen wir uns schon um 15:00 Uhr auf den
Weg. In East Cowes ist die Auswahl nicht besonders groß und daher geht es mit der
Fähre über den Medina nach Cowes. Dort ist alles auf Segler ausgerichtet. Es
gibt jede Menge Geschäfte, die Segelbekleidung, Segelfotos (z.B. vom berühmten Beken
of Cowes), Segelausrüstung, Segeldekoration, Segelantiquitäten, Segelschmuck
(Anker, Boote, Steuerräder) etc. verkaufen.
Wir essen leckeren Kuchen und
laufen dann noch etwas durch den Ort und am Kai entlang.
1 Kommentar:
Huhu. Mal wieder ein kleiner Gruß, damit Ihr wisst, dass Ihr "verfolgt" werdet. Liebe Grüße, Brigitte
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