Um 1:00 Uhr gebe ich die Wache an Ralf ab. Er darf dann einem Schiff ausweichen und das Vorsegel wieder auf die andere Seite ziehen, als der Wind von Nord auf Nordwest dreht. Ich übernehme dann wieder rechtzeitig zum Sonnenaufgang.
Nach und nach tauchen dann am Horizont die ersten Silhouetten von hohen Bergen auf. Die Küstennähe bedeutet leider auch, dass wir wieder auf Fischerfähnchen aufpassen müssen.
Schon um 13:00 Uhr sind wir an der Einfahrt zur "Bahia de la Concha" (siehe Titelbild). Wir versuchen, uns im kleinen Hafen in eine enge Lücke zu quetschen, leider ohne Erfolg.
So bleibt uns nur die Option, in der weiten Bucht an einer Mooring-Tonne festzumachen. Sicher, aber durch den Schwell sehr schaukelig. Glücklicherweise gibt es ein Wassertaxi, so dass wir zum Landgang am Abend kein Beiboot aufpumpen müssen.
Unser erster Weg führt uns in den "Real Club Nautico", den königlichen Yachtclub, der direkt am Strand in einem schiffsähnlichen Gebäude residiert.
Er ist "Members only" und strahlt einen tiefen finanziellen Frieden aus. Warum das so ist, wird uns - nach einigen Verständigungsschwierigkeiten - schnell klar: die Nacht an der Mooring kostet 48 €! Immerhin ist das Wassertaxi inklusive. Hoffentlich bekommen wir morgen einen Platz im Hafen...
Aber jetzt wollen wir erst einmal etwas essen gehen und wir machen uns auf den Weg in die nahegelegene Altstadt. Hier ist alles los, was nicht angebunden ist und es gibt viel zu sehen.
Wir sind hier im Baskenland, das eine gewisse Unabhängigkeit von Spanien hat. So empfiehlt unser Hafenhandbuch, keine spanische Gastlandsflagge zu setzten. Wir erleben auch gleich einen Demonstration in den engen Gassen. Wofür oder wogegen genau demonstriert wird, ist uns nicht ganz klar, denn wir verstehen kein Baskisch - nicht überraschend, denn die Sprache ist mit keiner anderen Sprache der Welt verwandt.
Es gibt zahlreiche nette kleine Geschäfte und natürlich können an jeder Ecke Baskenmützen gekauft werden.
Ebenfalls zahlreich sind die Kneipen, Bars und Restaurants - kein Wunder, gilt doch San Sebastian als die Goumet-Hauptstadt Spaniens mit mehr Michelin-Sternen pro Einwohner als Paris. Auch hier ist alles gut gefüllt und wir haben Glück, dass wir noch einen Platz bekommen, sehr gute Paella "Land and Sea" essen und dazu lokalen "Sidra" (Apfelwein) trinken können.
Neben diesen kulinarischen Attaktionen findet hier auch noch gerade ein großes Jazz-Festival statt. Es wird an verschiedenen Orten und auf Bühnen im Freien gespielt. Wir laufen daher Richtung Strand, wo wir den "Kursaal" und die dazugehörende Brücke bewundern können.
Schon von hier aus bekommen wir einen Eindruck von der angebotenen Musik und da uns diese nicht so gut gefällt, gehen wir lieber noch ein Eis bzw. Kaffee und Kuchen essen. Dann geht es wieder durch die Altstadt zurück an den Hafen und dann mit dem Wassertaxi zurück zur Triton, wo ich dann noch die Blogbeiträge der letzten beiden Tage schreibe.
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