An der nächsten Kreuzung geht es in die "Oude Maas" (die Namen stehen tatsächlich auf Wegweisern) und dann kommt auch schon das erste Brückenpaar (Straße und Eisenbahn), dass um 11:12 öffnen soll. Die Binnenschiffe können einfach unter der Brücke hindurchfahren und wir sind beeindruckt vom Geschick eines Schubverbandes mit sechs Leichtern.
Die Öffnung der Brücke ist also wirklich ein Service für Freizeitboote und wir und eine ganze Reihe anderer Segler fahren Kreise auf beiden Seiten der Durchfahrt.
Die Öffnung erfolgt super pünktlich und nach genau zwei Minuten ist schon wieder alles vorbei und die Brücke schließt sich. Der Kanal ist eng, wir müssen auf den Verkehr aufpassen, haben aber auch Gelegenheit, Eindrücke vom Land zu sammeln. So führt unser Weg jetzt durch Dordrecht.
Wir fahren langsam, denn die nächste Brücke, die Ablasserdam Brug, ist nur 3,5 Seemeilen entfernt und öffnet erst um 12:15 Uhr. Im Moment folgen wir der "Staande-Mast-Route", auf der Boote mit - wie der Name sagt - stehendem Mast auf Kanälen quer durch die Niederlande fahren können.
Nachdem wir die "Noord" verlassen haben, biegen wir nun in die "Niewe Maas" ab, die durch Rotterdam führt. Die vierte Brücke (ohne Bild) ist so hoch, dass wir einfach darunter hindurch fahren können. - Wir haben ja schon viele unterschiedliche Boote auf unserer Reise gesehen, aber ich hatte nicht erwartet, dass auch die Arche Noah darunter sein würde...
Nun haben wir unser Ziel schon fast erreicht und wir müssen das Fahrwasser queren, um durch den "Konigshaven" zu fahren. Dort erwarten uns die Brücken Nr. 5 und 6. (siehe oben). Nummer 5, die alte Eisenbahnbrücke "De Hef" steht immer offen, aber Nummer 6, die "Koniginnebrug", wird extra für uns geöffnet. Wir sprechen über Funk mit dem Brückenwärter und erfahren, dass die letzte Brücke, die große Erasmusbrücke, erst um 15:30 geöffnet wird. Wir haben also etwa eine Stunde Zeit und binden uns zum Warten an einem anderen Boot fest. Wir staunen nicht schlecht, als ein Schlepper mit einem großen Schwimmkran angefahren kommt und neben uns ankert - der wird doch nicht auch durch die Brücke wollen?
Wir sind froh, dass alles so gut geklappt hat - die letzten Tage mit dem vielen Schiffsverkehr, Untiefen. Seezeichen, Manövern, Zeitvorgaben etc. waren doch ziemlich konzentriert. Da ist es auf dem Atlantik wesentlich entspannter: keine Tide, kaum Schiffe, 6000 m tief, teilweise tagelang kein Segelmanöver... Wir haben unsere Frisch-Vorräte aufgegessen und daher gehen wir schon wieder aus - glücklicherweise gibt es in (meiner) Laufnähe um den Hafen zahlreiche Möglichkeiten...
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