Sonntag, 24. Juni 2018

Tag 355 - Annapolis: Mieses Karma

Heute ist nicht unser Tag! Das fängt schon damit an, dass ich kaum noch auftreten kann. Gestern 11 Stunden Ausflug waren wohl für die Rheumaknochen zu viel. Aber wir sind ja gut mit Medikamenten ausgestattet und ich entscheide mich für Voltaren (äußerlich) und Ibuprofen (innerlich) – das dann noch kombiniert mit Schonung und einer Bandage. Zum Frühstück soll es Eier geben, lecker zubereitet mit Schinken, Zwiebeln und Tomaten, aber sie riechen und schmecken so komisch, dass sie in den Müll wandern.
Ich verbringe den Vormittag dann mit den üblichen Verdächtigen: Bank, Finanzamt, Kindergeldstelle, Versicherungen und beantworte einige Mails. Ralf kümmert sich um unseren gerade erst eingebauten Geber für den Wassertank, denn der hat seine Arbeit eingestellt. Das Material ist wohl ungeeignet für unseren Tank, jedenfalls sieht es sehr angegriffen aus.
Ein neues Modell ist bestellt und auch erfolgreich hier in den Hafen geliefert worden, aber bei der Bestellung gab es einen Zahlendreher und statt 47 ist es 74 cm lang… Das führt dazu, dass wir zu West Marine hier vor Ort wollen, die das richtige Teil vorrätig haben. Der Plan ist, dazu den Fahrdienst „Uber“ (kein Schreibfehler) zu benutzen. Wir laden die App, können den Vorgang aber nicht abschließen, weil wir den Verifizierungscode nicht empfangen können.
Also lassen wir uns mit dem Taxi zum Einkaufszentrum fahren um das Teil zu besorgen und bei der Gelegenheit gleich noch unsere Vorräte aufzufüllen. Wir bekommen den Geber und im ersten Geschäft günstige Getränke. An der Kasse dann das Problem: unsere Kreditkarte wird abgelehnt (eben bei West Marine ging sie noch…). Also bezahlen wir bar. Im nächsten Lebensmittelladen bekommen wir frische und leckere Sachen… aber auch hier zickt die Karte. Und der Geldautomat. Und ein weiterer Geldautomat. Also müssen wir den Wagen zur Hälfte wieder auspacken, weil das Bargeld sonst nicht für die Rückfahrt reicht.

Unser Taxifahrer ist sehr mitfühlend, hilft uns beim Ausladen und erlässt uns am Ende noch zwei Dollar. Wir schaffen alles ins Dinghy und zum Boot. Direkt am Dinghy Dock ist das „Kunta-Kinte-Alex-Haley-Memorial“. Vielleicht erinnern sich einige noch an das Buch oder die Fernsehserie „Roots“, in der Alex Haley die Geschichte seines Vorfahren Kunta Kinte erzählt, der als Sklave nach Amerika kam. Das Memorial zeigt Alex Haley, wie der Kindern seine Familiengeschichte erzählt.
Abends will ich dann noch eine Fahrradtour in Washington buchen, aber auch nach mehreren Versuchen gelingt das nicht . Wir beschließen, dass wir heute lieber nix wichtiges mehr versuchen und sagen mit Scarlett O’Hara: „Tomorrow is another day!“.

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