Montag, 4. Juni 2018

Tag 335 - Alligator River-North River: Unter Segeln

Heute Morgen finden wir jede Menge Leichen der Minifliegen im Cockpit – waren es Eintagsfliegen? Jedenfalls ist es eine ziemliche Sauerei… Und eine von den Monsterfliegen ist auch wieder da (das Holz ist ca. 2 cm breit)… Zum ersten Mal seit 11 Monaten wäre ich gerne daheim – ohne Hitze, ohne Moskitos und mit Familie, Freunden und Kater… Aber der Durchhänger geht schnell vorbei, wir ziehen den Anker hoch und können dann sogar die Segel setzen – schön, sich mal wieder ohne das Gebrumme des Motors fortzubewegen.
Heute ist es bedeckt und daher nicht mehr so heiß und durch den Wind lassen uns auch die Insekten überwiegend in Ruhe, nur ein paar Libellen landen auf dem Boot – sie kommen offensichtlich nicht so gut mit Regen zurecht, denn mit nassen Flügeln fliegt es sich wohl nicht so gut.
Wir kommen so gut voran, dass wir schon relativ schnell unser Tagesziel erreicht haben. Die angedachte Marina liegt direkt hinter einer Brücke, die nur auf Anfrage geöffnet wird. Heute sind wir aber nicht alleine unterwegs und für drei Boote lohnt sich die Aktion. Wir müssen noch nicht einmal das Groß herunternehmen.
Den guten Wind wollen wir nutzen, um noch weiter als geplant zu segeln und den Albemarle Sound zu überqueren. Ich sichere noch alles im Boot – gut so, denn wir erwischen wieder eine Schauerböe und Ralf bindet zwei Reffs ins Groß und zwei in die Fock. Auch Sir Henry darf wieder steuern, denn er kommt mit den Bedingungen am besten zurecht. Nach und nach können wir dann aber wieder ausreffen.
Auf der anderen Seite des Flussarmes müssen wir durch eine sehr enge Passage fahren und kommen in den North River. Bisher haben unsere Navionics Karten immer ziemlich genau gestimmt. Das Dreieck vor uns ist ein anderes Schiff (mit AIS), die rote Linie ist der programmierte Kurs, die kleinen Zahlen geben die Wassertiefe laut Karte an, die Zahlen in Anführungszeichen die Nummern der Seezeichen. Rechts im Bild ist die tatsächliche Wassertiefe laut Echolot.
Nach der Engstelle weitet sich der North River wieder aus und wir beschließen, hier zu ankern und dann morgen nur noch ein kurzes Stück (10 sm) in die nächste Marina zu fahren. Sie soll sehr beliebt sein und wir hoffen, dass wir einen Platz bekommen, wenn wir früh da sind. Auch heute spring Ralf wieder ins Wasser, das hier – vielleicht wegen des Regens – eine recht normale Farbe hat. Neben ihm unser roter Ball, der die Position unseres Ankers anzeigt und dessen Leine ggf. dazu genutzt werden kann, den Anker einfacher herauszubekommen.

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