Dienstag, 5. Juni 2018

Tag 336 - North River-Coinjock: Flussfahrt

Die Nacht war richtig schön kühl – das Thermometer zeigte 17°C und wir haben prima geschlafen. Morgens wurden wir dann von lautem Gezwitscher geweckt, denn wir hatten drei Besucher an Bord – wie die Internetrecherche „Birds of North Carolina“ ergab, handelt es sich um eine Schwalbenart und zwar um Purpurschwalben. Die drei sind gar nicht scheu und suchen sich verschiedene Sitzplätze an Bord aus. Mir sind sie schon deswegen sehr sympathisch, weil Schwalben Insektenfresser sind…
Auch als wir den Anker hochziehen und langsam aus unserer Bucht fahren, begleiten sie uns noch eine ganze Weile und landen elegant oben auf dem Mast. Wir suchen uns vorsichtig einen Weg durch die zahlreichen Krabbentöpfe. Im Estuarium haben wir einen Film gesehen und wissen, dass an jeder kleinen Boje eine Leine nach unten zu einem Metallkorb führt. Die Markierungsbojen sind teilweise sehr klein und von dunkler Farbe – auch bei Tag oft nur schwer zu erkennen.
Aber dann sind wir wieder im Fahrwasser und fahren weiter durch den gewundenen North River. Die Strecke ist sehr abwechslungsreich und überall neben uns liegen weitere Krabbentöpfe. Wir sehen auch die Fischer (wie schon geschrieben die natürlichen Feinde der Segler), die ihre Körbe kontrollieren.
Das hier ist ein ganz besonders schönes Stück, weil es nicht ein Kanal oder eine große Wasserfläche, sondern ein natürlicher Flusslauf mit abwechslungsreichem Ufer ist. Wieder sehen wir verschiedene Vögel: auf den Seezeichen sind wieder die Nester der Fischadler, auf Baumstümpfen sitzen Kormorane und am Ufer stehen Reiher… ein wunderbares Naturerlebnis.
Schon bald kommen wir in der Kleinst-Stadt (330 Einwohner) Coinjock an, ein beliebter Stopp auf dem Intracoastal Waterway. Wir schon schon mittags da und bekommen noch einen guten Platz am Steg. Hier liegen zahlreiche große Motoryachten und auf jedem Platz kann getankt werden. Neben uns laufen 2.700 Gallonen (ca. 10.200 l) in ein Boot…
Ich schaue mir lieben die Libellen an, die mit Vorliebe auf unseren Leinen sitzen – filigrane Wunderwerke! Eine Insektenart, die ich mag, denn sie interessieren sich nicht für Menschen und fressen andere Insekten…
Wir verbringen einen gemütlichen Nachmittag am Steg, duschen und gehen dann im von unserem Guide sehr gelobten Restaurant essen. Ralf nimmt ein „slow-roasted Prime Rib of beef“ und ich entscheide mich für eine „Broiled Platter“. Wir diskutieren die Unterschiede zwischen „roasted“, „broiled“, „grilled“, „fried“, „baked“, „steamed“, „cooked“ und „sauteed“ – alles Zubereitungsarten, die auf der Karte zu finden sind. Unser Essen ist lecker, aber mit einen Sößchen von Hildegard wäre es noch viel besser gewesen…

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