Die Nacht war richtig schön kühl – das Thermometer zeigte 17°C
und wir haben prima geschlafen. Morgens wurden wir dann von lautem Gezwitscher geweckt,
denn wir hatten drei Besucher an Bord – wie die Internetrecherche „Birds of
North Carolina“ ergab, handelt es sich um eine Schwalbenart und zwar um
Purpurschwalben. Die drei sind gar nicht scheu und suchen sich verschiedene
Sitzplätze an Bord aus. Mir sind sie schon deswegen sehr sympathisch, weil
Schwalben Insektenfresser sind…
Auch als wir den Anker hochziehen und langsam aus unserer
Bucht fahren, begleiten sie uns noch eine ganze Weile und landen elegant oben
auf dem Mast. Wir suchen uns vorsichtig einen Weg durch die zahlreichen Krabbentöpfe.
Im Estuarium haben wir einen Film gesehen und wissen, dass an jeder kleinen
Boje eine Leine nach unten zu einem Metallkorb führt. Die Markierungsbojen sind
teilweise sehr klein und von dunkler Farbe – auch bei Tag oft nur schwer zu
erkennen.
Aber dann sind wir wieder im Fahrwasser und fahren weiter
durch den gewundenen North River. Die Strecke ist sehr abwechslungsreich und
überall neben uns liegen weitere Krabbentöpfe. Wir sehen auch die Fischer (wie
schon geschrieben die natürlichen Feinde der Segler), die ihre Körbe
kontrollieren.
Das hier ist ein ganz besonders schönes Stück, weil es nicht
ein Kanal oder eine große Wasserfläche, sondern ein natürlicher Flusslauf mit
abwechslungsreichem Ufer ist. Wieder sehen wir verschiedene Vögel: auf den
Seezeichen sind wieder die Nester der Fischadler, auf Baumstümpfen sitzen Kormorane
und am Ufer stehen Reiher… ein wunderbares Naturerlebnis.
Schon bald kommen wir in der Kleinst-Stadt (330 Einwohner)
Coinjock an, ein beliebter Stopp auf dem Intracoastal Waterway. Wir schon schon
mittags da und bekommen noch einen guten Platz am Steg. Hier liegen zahlreiche
große Motoryachten und auf jedem Platz kann getankt werden. Neben uns laufen 2.700
Gallonen (ca. 10.200 l) in ein Boot…
Ich schaue mir lieben die Libellen an, die mit Vorliebe auf
unseren Leinen sitzen – filigrane Wunderwerke! Eine Insektenart, die ich mag,
denn sie interessieren sich nicht für Menschen und fressen andere Insekten…
Wir verbringen einen gemütlichen Nachmittag am Steg, duschen
und gehen dann im von unserem Guide sehr gelobten Restaurant essen. Ralf nimmt
ein „slow-roasted Prime Rib of beef“ und ich entscheide mich für eine „Broiled
Platter“. Wir diskutieren die Unterschiede zwischen „roasted“, „broiled“, „grilled“,
„fried“, „baked“, „steamed“, „cooked“ und „sauteed“ – alles Zubereitungsarten,
die auf der Karte zu finden sind. Unser Essen ist lecker, aber mit einen Sößchen
von Hildegard wäre es noch viel besser gewesen…
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