Statistik
Seemeilen: 223
Motorstunden: 14
Segeltage: 14
Nächte auf See: 1
Liegetage: 16
Liegeplätze: 15
St. Martin: Marigot Bay (A)
USVI: St. Croix: Gallows
Bay (A), SCYC (A), Buck Island (A), St. John: Great Lameshure Bay (M), Caneel
Bay (M), Trunk Bay (M), St. James: Christmas Cove (M), St. Thomas: Red Hook Marina,
Red Hood Bay (M)
BVI: Jost van Dyke:
Great Harbour, Lee Bay, Virgin Gorda: Leverick Bay (A), Spanish Town, Anegada
Segeln und Wetter
Der Wind kommt immer noch aus östlichen Richtungen, ist aber
insgesamt mindestens eine Stärke schwächer geworden, so dass wir nur noch
angenehme 4 Beaufort haben. Windstille haben wir dieses Jahr noch nicht erlebt.
Hier in den nördlichen Inseln ist es wesentlich trockener, so dass wir
praktisch jeden Tag blauen Himmel und Sonne haben und unsere Batterien voll
laden können. Durch den Wind sind die Temperaturen gut auszuhalten.
Wir haben eine schöne Nachtfahrt von St. Martin nach St.
Croix (US-Virgin Islands) und ab dann sind die Entfernungen zwischen den Inseln
nur noch kurz und oft vor großen Wellen geschützt, so dass uns selbst (halbe)
Tage aufkreuzen nichts ausmachen.
Boot und Ausrüstung
Am Boot waren diesen Monat nur Kleinigkeiten zu erledigen:
Gummistopfen auf das Ruder der Hydrovane, damit das Dinghy nicht wieder an der
scharfen Kante kaputt geht. Positionslichter und das Licht im Kühlschrank
wurden ausgetauscht und ein kleiner Oktopus aus dem Kühlwasserkreis des Motors entfernt.
Der Tankanschluss für den Außenborder war kaputt, aber Ralf hatte Ersatz dabei
und so dauerte die Reparatur nur ein paar Minuten. Außerdem wurde die kaputte
Windex im Masttop ausgetauscht, auch nur eine Sache von ca. 1/2 Stunde.
Bei der Elektronik gab es ein paar Probleme mit „Mailverstopfung“
auf dem Satellitentelefon und Memory mit diversen Telefonkarten. Wir benötigten
diesen Monat die deutsche Aldi-Karte für St. Martin (EU) die Flow-Karte aus
Barbados für die britischen Virgin Islands und eine neue AT&T Karte für die
US-Virgin Islands (die dann hoffentlich auch auf dem Festland funktioniert).
Während ich das schreibe, ist ein Taucher dabei, unser
Unterwasserschiff zu reinigen, damit die Triton auf dem Weg nach Bermuda nicht
von Bewuchs gebremst wird. Dann ist Boot und Ausrüstung wirklich in gutem
Zustand.
Insgesamt sind wir mit unserer alten Lady SEHR zufrieden und
würden sie gegen kein anderes Boot eintauschen wollen (vielleicht, vielleicht
würden wir bei einer etwas größeren HR schwach). Wir haben uns in allen
Situationen sicher und gut gefühlt und kommen mit ihren Eigenheiten seht gut zurecht.
Verpflegung/Versorgung
Auf den USVI und BVI gibt es Supermärkte mit vielen
Produkten. Die Auswahl an Wurst, Käse und Brot ist eher überschaubar und alles
ist sehr teuer, weil es importiert werden muss. Auch auswärts Essen (bei uns
meist nur ein Imbiss) und Getränke (ich sage nur Painkiller) sind teuer. Nach
meinem Gefühl oft Premium-Preise für mittelmäßige bis schlechte Gegenleistung.
Ein Highlight war die leckere Pizza vom Pizza-Boot in der Christmas Cove.
Crew
Wieder ein entspannter Monat, in dem wir uns gut verstanden
haben. Bei allen Manövern sind die Rollen eindeutig verteilt und wir sind ein
eingespieltes Team. Auch bei der Auswahl der Ziele und den Unternehmungen sind
wir uns sehr einig. Wir können sehr gut zusammen reden und zusammen schweigen.
Es gibt auch genug Zeit „alleine“, in der jeder sich mit sich selbst, lesen,
schreiben, Musik hören, nachdenken, nicht denken beschäftigt…
Sightseeing
Wir beginnen den Monat auf St. Martin und machen dort, zusammen mit der TOCCATA, einen netten
Tagesausflug mit dem Auto. Es ist unglaublich viel durch den Hurrikan zerstört
worden. Der niederländische Teil der Insel war auch vorher nicht besonders hübsch,
sondern zugebaut mit Bettenburgen und Spielkasinos. Aber es gibt zahlreiche
schöne Strände, die auch von Einheimischen rege genutzt werden. Eine Attraktion
ist der Strand direkt an Flughafen, über den die ankommenden Maschinen zum
Greifen nah fliegen.
Wir besuchen die US Virgin
Islands (USVI) und beginnen mit der größten, St. Croix, weil diese von Süden kommend am nächsten liegt. Erst
einmal lernen wir, dass die die Inseln früher einmal dänisch waren, bevor sie
von den USA 1917 gekauft wurden. Immer noch ist viel dänisch inspirierte
Architektur zu sehen, die uns sehr gut gefällt. Wir erkunden die Insel mit dem
Auto und sind begeistert von dem wunderbaren botanischen Garten. Im Segelclub
werden wir herzlich aufgenommen und ein absolutes Highlight unserer Reise ist
das Schnorcheln im Riff von Buck Island.
Unsere nächste Insel ist dann St. John, die zu 2/3 Naturschutzgebiet ist und wunderbare Buchten
mit Mooringtonnen (Ankern ist im Nationalpark verboten) bietet. War St. Croix
vom Hurrikan nur gestreift worden, hat er hier wieder voll zugeschlagen und es
ist viel kaputt gegangen. Aber die Unterwasserwelt ist auch hier sehr schön.
Wir machen einen kurzen Stopp in der Christmas Cove (St. James), wo es ebenfalls ein Schnorchelrevier
und das schon erwähnte Pizza-Boot gibt bevor wir weiter fahren zur Hauptinsel St. Thomas. Wir gehen in die Red Hook
Bay an der Ostseite der Insel und sind dann mit (sehr empfehlenswerten) Safari-Bussen
und einer Taxi-Tour unterwegs. In der Hauptstadt Charlotte Amalie können bis zu
sechs Kreuzfahrtschiffe anlegen und in der Stadt reiht sich ein Duty-Free-Shopping-Laden
an den nächsten. Auch hier hat der Hurrikan brutal zugeschlagen und fast alle
Hotels sind geschlossen.
Von den US Virgin Islands ist es nur ein Katzensprung zu den
British Virgin Islands und wir
klarieren in Jost van Dyke ein. Hier
war es sicher mal schön und hier gibt es die berühmte „Foxy’s Bar“, aber jetzt
ist fast alles kaputt. Weil wir uns mit Freunden treffen wollen, lassen wir die
größte Insel Tortola aus und segeln direkt nach Virgin Gorda. Dort teffen wir uns im geschützten Gorda Sound im
Norden der Insel. Hier ist in der Leverick Bay schon einiges wieder aufgebaut und
wir haben eine nette Zeit mit unseren Freunden.
Es kommt dann der Vorschlag, zusammen nach Anegada zu fahren, ausnahmsweise keine
Vulkan- sondern eine Koralleninsel. Auch hier hat natürlich der Hurrikan
zugeschlagen, aber die Welt unter Wasser ist noch in Ordnung. Dazu kommt die
türkisfarbene See, weiße Sandstrände, blauer Himmel, Palmen (etwas gerupft) –
ein schöner Ausflug!
Begegnungen
Wir haben den Eindruck, dass es unverhältnismäßig viele
Hallberg Rassys auf Langfahrt gibt. Insgesamt wurden von der Werft nur etwa 3000
Boote gebaut (das war die Jahresproduktion von Bavaria zu guten Zeiten).
Virtuell kennen wir die AKKA und die KRASSY und unterwegs getroffen haben wir die
PEACH und die THYRA. Neu kennengelernt vor Buck Island haben wir die MORA, die
dann leider Richtung Süden aufgebrochen ist.
Mit der TOCCATA haben wir eine schöne Zeit auf St. Martin
verbracht und die YUANA haben wir – zum ersten Mal seit Barbados – auf Virgin
Gorda wiedergetroffen. Dort gab es auch ein sehr schönes Wiedersehen mit der
KISU und der VELA DARE (beides keine HRs) und wir waren dann alle zusammen auf
Anegada.
Wir hatten eine sehr nette Begegnung mit amerikanischen Touristen
am Point Udall auf St. Croix und wurden dort im Segelclub herzlich aufgenommen.
Und dann sind da natürlich die Einwohner, die in der Tourismus-Branche arbeiten.
Die Taxifahrer und Guides sind selbständige Unternehmer und oft eindrucksvolle
Persönlichkeiten. Besonders in Erinnerung wird uns Francis, der Aktivist und
Philosoph bleiben. Da gab es die Geschichtenerzählerin und die nette Polin in
St. Croix, die Dame, die die Tourist-Information in Charlotte Amalie betreut
und hierher gesegelt ist, den Familien-Clan, der seit Jahrzehnten Kameras
verkauft und, und, und…
Fazit
Wir hatten eine gute Zeit in den Virgin Islands. Favorit ist ganz klar St. Croix mit Buck Island. Insgesamt sind St. Martin/Sint Maarten, die USVIs und die
BVIs sehr stark vom Hurrikan getroffen worden. Es ist ja nicht nur der Wind,
sondern auch die herumfliegenden Teile, starke Regenfälle mit Erdrutschen,
weitere Zerstörung durch Tsunamis, Verwitterung, weil das Geld zur Reparatur
fehlt, fehlender Umsatz, weil Hotels, Restaurants und Geschäfte geschlossen
sind etc. Die Region wird sicher lange brauchen, bis sie sich wieder erholt
hat.
Trotzdem kann ich jeden nur ermutigen, hierher zu reisen.
Von allem, was wir von der Karibik gesehen haben, ist das hier das einfachste
und geschützteste Charterrevier mit unzähligen schönen Buchten, gutem Wetter,
schöner Natur (besonders unter Wasser) und kurzen Strecken. Die Menschen
brauchen die Touristen, damit hier wiederaufgebaut werden kann.
1 Kommentar:
Ha-ha I hate to say I tol you so but I told you so. Ein Wunderbares Segelrevier sagt die Frau, die vorher postuliert hat da wolle sie eigentlich nur Schnell durch zwischen Atlantik Überfahrt und US Küste!
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