Montag, 30. April 2018

Zusammenfassung: April 2018

Statistik
Seemeilen: 223
Motorstunden: 14
Segeltage: 14
Nächte auf See: 1
Liegetage: 16
Liegeplätze: 15
St. Martin: Marigot Bay (A)
USVI: St. Croix: Gallows Bay (A), SCYC (A), Buck Island (A), St. John: Great Lameshure Bay (M), Caneel Bay (M), Trunk Bay (M), St. James: Christmas Cove (M), St. Thomas: Red Hook Marina, Red Hood Bay (M)
BVI: Jost van Dyke: Great Harbour, Lee Bay, Virgin Gorda: Leverick Bay (A), Spanish Town, Anegada
                                                      
Segeln und Wetter
Der Wind kommt immer noch aus östlichen Richtungen, ist aber insgesamt mindestens eine Stärke schwächer geworden, so dass wir nur noch angenehme 4 Beaufort haben. Windstille haben wir dieses Jahr noch nicht erlebt. Hier in den nördlichen Inseln ist es wesentlich trockener, so dass wir praktisch jeden Tag blauen Himmel und Sonne haben und unsere Batterien voll laden können. Durch den Wind sind die Temperaturen gut auszuhalten.
Wir haben eine schöne Nachtfahrt von St. Martin nach St. Croix (US-Virgin Islands) und ab dann sind die Entfernungen zwischen den Inseln nur noch kurz und oft vor großen Wellen geschützt, so dass uns selbst (halbe) Tage aufkreuzen nichts ausmachen.

Boot und Ausrüstung
Am Boot waren diesen Monat nur Kleinigkeiten zu erledigen: Gummistopfen auf das Ruder der Hydrovane, damit das Dinghy nicht wieder an der scharfen Kante kaputt geht. Positionslichter und das Licht im Kühlschrank wurden ausgetauscht und ein kleiner Oktopus aus dem Kühlwasserkreis des Motors entfernt. Der Tankanschluss für den Außenborder war kaputt, aber Ralf hatte Ersatz dabei und so dauerte die Reparatur nur ein paar Minuten. Außerdem wurde die kaputte Windex im Masttop ausgetauscht, auch nur eine Sache von ca. 1/2 Stunde.

Bei der Elektronik gab es ein paar Probleme mit „Mailverstopfung“ auf dem Satellitentelefon und Memory mit diversen Telefonkarten. Wir benötigten diesen Monat die deutsche Aldi-Karte für St. Martin (EU) die Flow-Karte aus Barbados für die britischen Virgin Islands und eine neue AT&T Karte für die US-Virgin Islands (die dann hoffentlich auch auf dem Festland funktioniert).
Während ich das schreibe, ist ein Taucher dabei, unser Unterwasserschiff zu reinigen, damit die Triton auf dem Weg nach Bermuda nicht von Bewuchs gebremst wird. Dann ist Boot und Ausrüstung wirklich in gutem Zustand.

Insgesamt sind wir mit unserer alten Lady SEHR zufrieden und würden sie gegen kein anderes Boot eintauschen wollen (vielleicht, vielleicht würden wir bei einer etwas größeren HR schwach). Wir haben uns in allen Situationen sicher und gut gefühlt und kommen mit ihren Eigenheiten seht gut zurecht.

Verpflegung/Versorgung
Auf den USVI und BVI gibt es Supermärkte mit vielen Produkten. Die Auswahl an Wurst, Käse und Brot ist eher überschaubar und alles ist sehr teuer, weil es importiert werden muss. Auch auswärts Essen (bei uns meist nur ein Imbiss) und Getränke (ich sage nur Painkiller) sind teuer. Nach meinem Gefühl oft Premium-Preise für mittelmäßige bis schlechte Gegenleistung. Ein Highlight war die leckere Pizza vom Pizza-Boot in der Christmas Cove.

Crew
Wieder ein entspannter Monat, in dem wir uns gut verstanden haben. Bei allen Manövern sind die Rollen eindeutig verteilt und wir sind ein eingespieltes Team. Auch bei der Auswahl der Ziele und den Unternehmungen sind wir uns sehr einig. Wir können sehr gut zusammen reden und zusammen schweigen. Es gibt auch genug Zeit „alleine“, in der jeder sich mit sich selbst, lesen, schreiben, Musik hören, nachdenken, nicht denken beschäftigt…

Sightseeing
Wir beginnen den Monat auf St. Martin und machen dort, zusammen mit der TOCCATA, einen netten Tagesausflug mit dem Auto. Es ist unglaublich viel durch den Hurrikan zerstört worden. Der niederländische Teil der Insel war auch vorher nicht besonders hübsch, sondern zugebaut mit Bettenburgen und Spielkasinos. Aber es gibt zahlreiche schöne Strände, die auch von Einheimischen rege genutzt werden. Eine Attraktion ist der Strand direkt an Flughafen, über den die ankommenden Maschinen zum Greifen nah fliegen.
Wir besuchen die US Virgin Islands (USVI) und beginnen mit der größten, St. Croix, weil diese von Süden kommend am nächsten liegt. Erst einmal lernen wir, dass die die Inseln früher einmal dänisch waren, bevor sie von den USA 1917 gekauft wurden. Immer noch ist viel dänisch inspirierte Architektur zu sehen, die uns sehr gut gefällt. Wir erkunden die Insel mit dem Auto und sind begeistert von dem wunderbaren botanischen Garten. Im Segelclub werden wir herzlich aufgenommen und ein absolutes Highlight unserer Reise ist das Schnorcheln im Riff von Buck Island.

Unsere nächste Insel ist dann St. John, die zu 2/3 Naturschutzgebiet ist und wunderbare Buchten mit Mooringtonnen (Ankern ist im Nationalpark verboten) bietet. War St. Croix vom Hurrikan nur gestreift worden, hat er hier wieder voll zugeschlagen und es ist viel kaputt gegangen. Aber die Unterwasserwelt ist auch hier sehr schön.

Wir machen einen kurzen Stopp in der Christmas Cove (St. James), wo es ebenfalls ein Schnorchelrevier und das schon erwähnte Pizza-Boot gibt bevor wir weiter fahren zur Hauptinsel St. Thomas. Wir gehen in die Red Hook Bay an der Ostseite der Insel und sind dann mit (sehr empfehlenswerten) Safari-Bussen und einer Taxi-Tour unterwegs. In der Hauptstadt Charlotte Amalie können bis zu sechs Kreuzfahrtschiffe anlegen und in der Stadt reiht sich ein Duty-Free-Shopping-Laden an den nächsten. Auch hier hat der Hurrikan brutal zugeschlagen und fast alle Hotels sind geschlossen.

Von den US Virgin Islands ist es nur ein Katzensprung zu den British Virgin Islands und wir klarieren in Jost van Dyke ein. Hier war es sicher mal schön und hier gibt es die berühmte „Foxy’s Bar“, aber jetzt ist fast alles kaputt. Weil wir uns mit Freunden treffen wollen, lassen wir die größte Insel Tortola aus und segeln direkt nach Virgin Gorda. Dort teffen wir uns im geschützten Gorda Sound im Norden der Insel. Hier ist in der Leverick Bay schon einiges wieder aufgebaut und wir haben eine nette Zeit mit unseren Freunden.

Es kommt dann der Vorschlag, zusammen nach Anegada zu fahren, ausnahmsweise keine Vulkan- sondern eine Koralleninsel. Auch hier hat natürlich der Hurrikan zugeschlagen, aber die Welt unter Wasser ist noch in Ordnung. Dazu kommt die türkisfarbene See, weiße Sandstrände, blauer Himmel, Palmen (etwas gerupft) – ein schöner Ausflug!

Begegnungen
Wir haben den Eindruck, dass es unverhältnismäßig viele Hallberg Rassys auf Langfahrt gibt. Insgesamt wurden von der Werft nur etwa 3000 Boote gebaut (das war die Jahresproduktion von Bavaria zu guten Zeiten). Virtuell kennen wir die AKKA und die KRASSY und unterwegs getroffen haben wir die PEACH und die THYRA. Neu kennengelernt vor Buck Island haben wir die MORA, die dann leider Richtung Süden aufgebrochen ist.

Mit der TOCCATA haben wir eine schöne Zeit auf St. Martin verbracht und die YUANA haben wir – zum ersten Mal seit Barbados – auf Virgin Gorda wiedergetroffen. Dort gab es auch ein sehr schönes Wiedersehen mit der KISU und der VELA DARE (beides keine HRs) und wir waren dann alle zusammen auf Anegada.

Wir hatten eine sehr nette Begegnung mit amerikanischen Touristen am Point Udall auf St. Croix und wurden dort im Segelclub herzlich aufgenommen. Und dann sind da natürlich die Einwohner, die in der Tourismus-Branche arbeiten. Die Taxifahrer und Guides sind selbständige Unternehmer und oft eindrucksvolle Persönlichkeiten. Besonders in Erinnerung wird uns Francis, der Aktivist und Philosoph bleiben. Da gab es die Geschichtenerzählerin und die nette Polin in St. Croix, die Dame, die die Tourist-Information in Charlotte Amalie betreut und hierher gesegelt ist, den Familien-Clan, der seit Jahrzehnten Kameras verkauft  und, und, und…

Fazit
Wir hatten eine gute Zeit in den Virgin Islands. Favorit ist ganz klar St. Croix mit Buck Island. Insgesamt sind St. Martin/Sint Maarten, die USVIs und die BVIs sehr stark vom Hurrikan getroffen worden. Es ist ja nicht nur der Wind, sondern auch die herumfliegenden Teile, starke Regenfälle mit Erdrutschen, weitere Zerstörung durch Tsunamis, Verwitterung, weil das Geld zur Reparatur fehlt, fehlender Umsatz, weil Hotels, Restaurants und Geschäfte geschlossen sind etc. Die Region wird sicher lange brauchen, bis sie sich wieder erholt hat.

Trotzdem kann ich jeden nur ermutigen, hierher zu reisen. Von allem, was wir von der Karibik gesehen haben, ist das hier das einfachste und geschützteste Charterrevier mit unzähligen schönen Buchten, gutem Wetter, schöner Natur (besonders unter Wasser) und kurzen Strecken. Die Menschen brauchen die Touristen, damit hier wiederaufgebaut werden kann.

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

Ha-ha I hate to say I tol you so but I told you so. Ein Wunderbares Segelrevier sagt die Frau, die vorher postuliert hat da wolle sie eigentlich nur Schnell durch zwischen Atlantik Überfahrt und US Küste!