Sonntag, 8. Oktober 2017

Tag 97 - Lanzarote: Auf dem Markt und unter der Erde

Heute brauchen wir schon fast keine Karte mehr um uns auf der Insel zurechtzufinden. Wir fahren wieder durch das Weinbaugebiet La Geria. Hier wird die traditionelle Anbaumethode auf Lapilli verwendet. Die Rebstöcke wachsen jeder für sich in kleinen, mit Mauern geschützten bis zu 3 Meter tiefen Löchern. Die dunkle Lapillischicht (Vulkanasche) heizt sich tagsüber auf und speichert nachts Feuchtigkeit aus der Luft. Die Wurzeln der Weinreben dringen bis in den darunterliegenden Boden. Die Mauern schützen die Mulden gegen den Passatwind und das Austrocknen.
Unser Ziel ist der große Markt in Teguise, der immer am Sonntag stattfindet. Tourismus vom Feinsten. Schon bei der Einfahrt in den Ort werden wir abgefangen und auf einen Parkplatz geleitet. Wir laufen weiter und kommen noch an verschiedenen Plätzen vorbei und an allen steht: „Markt 400 m“. Er ist auf jeden Fall leicht zu finden, einfach den Menschenmassen hinterherlaufen. Der Markt selbst ist groß, aber irgendwie bieten die meisten Stände immer wieder das gleiche an: Hüte, Sonnenbrillen, Halstücher, Lavaschmuck, Aloe-Creme, T-Shirts… Besser gefallen uns die Geschäfte in den netten Häuser. Leider brauche ich keine Schuhe…
…sondern suche eine weite Hose. Außerdem finde ich eine Kappe mit angebauten Tuch und eine Kombination aus Halstuch und Kette (Bilder folgen, wenn ich den Outfit mal trage). Ralf bekommt einen neuen Hut, der alte hat sich von dem Salzwasserbad auf der Überfahrt nicht so wirklich erholt. Nach erfolgreichen Kauf transportiert er dann zwei Hüte auf dem Kopf. - Nur jeweils einen Hut tragen die Mitglieder der traditionellen Tanz- und Musikgruppe, die eine sehr schöne und schwungvolle Vorstellung auf dem Platz vor der Kirche geben.
Nach dem Markt und einem guten Mittagessen holen wir noch den Besuch in den Jameos del Aqua nach. Hier hat unser Freund César Manrique in einer teilweise eingestürzten Lavahöhle ein Restaurant und einen Konzertsaal entworfen. Eine ganz besondere Stimmung entsteht in der Grotte mit dem unterirdischen See, in dessen völlig stillen Wasser sich die Lichter und die Besucher spiegeln.
Hier leben auch sehr kleine, völlig farblose Krebse, erstaunlicherweise im Salzwasser, das durch das Gestein sickert und sogar mit den Gezeiten fällt und steigt.
Im Außengelände sind wieder Natur und Bebauung harmonisch aufeinander abgestimmt und der blaue Pool mit den Palmen wirkt wie eine Oase.
Außerdem betreibt das Geodynamische Labor Lanzarote im Haus der Vulkane ein Forschungslabor und ein Besucherzentrum. Die Ausstellung ist etwas in die Jahre gekommen, aber wir haben Spaß mit den Spiegeln an der Decke.

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

Schönes Foto von Euch !!!