Heute Mittag ist a) Hochwasser in Saint-Valery, so dass wir aus dem Hafen können, b) Schiebestrom Richtung Westen und c) soll laut unserem Wetterbericht der Nordostwind einsetzen und über den Tag stärker werden - das bedeutet, wir fahren Punkt 12:00 Uhr los mit Ziel Le Havre.
Wir motoren ein Stück von der Küste weg in der Hoffnung, dass dort der Wind besser ist und baumen die Segel aus, d.h. das Vorsegel wird mit einem Baum aufgespannt, damit es nicht vom Großsegel abgedeckt wird.
Der Wind ist erst schwach, wird aber wie angekündigt immer stärker und der Strom hilft kräftig mit, so dass wir am Ende statt der gemessenen über 40 sm nur 29 sm auf der Logge haben. Das alles noch bei Sonne und angenehmen Temperaturen - so schön kann segeln sein! Ralf freut sich, dass ein deutlich größeres Schiff Schwierigkeiten hat, uns zu überholen, weil sie ihren Baum schon herausgenommen haben...
So können wir früher als erwartet nach Le Havre in die Seine-Mündung "abbiegen". Wir müssen aufpassen, denn es strömt noch recht ordentlich, es gibt Fischpötte, Seezeichen und diverse andere Boote.
Wir bekommen noch eine Platz in der Marina und entscheiden uns spontan, an Land essen zu gehen. Das Hafenbüro ist zu aber nach einigen Mühen bekommen wir eine Codekarte aus dem Automaten, die es uns ermöglicht, die Tür zum Steg nachher wieder zu öffnen. Wir laufen los und sehen als erstes die "Église Saint-Joseph du Havre ". Sie wurde nach dem 2. Weltkrieg im Rahmen des Wiederaufbaus der Stadt nach Plänen von Auguste Perret aus Beton errichtet und soll Mahnmal und Leuchtturm des Gedenkens sein.
Ich habe die bewährte Methode verwendet, in Google Maps nach Orten in der Nähe zu suchen und wir finden ein witziges Burger-Restaurant, dass offensichtlich bei den Einheimischen sehr beliebt ist, den permanent wird bestelltes Essen abgeholt und der "Uber Eat" Dienst (rechts hinter Ralf) wartet auch schon.
Die Burger sind wirklich lecker und zum Abschluss gibt es noch einen Milchshake, den wir uns teilen. Sehr zufrieden kehren wir zum Hafen zurück, wo wir auch noch einen wunderbaren Sonnenuntergang geboten bekommen.
Morgen wollen wir uns den Stadtkern mit seiner berühmten Betonarchitektur ansehen, der 2005 in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen wurde. Vielleicht gehen wir auch in das schöne neue Schwimmbad - wenn Ralf mit seiner Schabber-Badehose hinein darf...
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