Gestern Abend bekommen wir überraschend Besuch von Tom, den wir zusammen mit seiner Frau Claudia und ihrem Schiff MAGELLAN zuletzt in der Marina Phare Bleu auf Grenada gesehen haben. Wie sich herausstellt, war sie letztes Jahr auf der Rückreise von der Karibik mit ihrem Boot hier und haben die Tiefseeforscher Kirsten und Joachim Jakobsen getroffen, die Hilfe auf ihrem Forschungsboot benötigten (hier ein Bericht über die Forscher: Klick). Jetzt ist Tom wieder hier und arbeitet als Bootsmann auf dem Mutterschiff Ada Rebikoff.
Er lädt uns ein, das Boot und insbesondere das Spezial U-Boot LULA 1000 zu besichtigen und heute Morgen gehen wir an Bord. Der Motorkatamaran ist sozusagen um das U-Boot herumgebaut worden. Es wir in ruhigem Wasser abgelassen und dann zum Einsatzort geschleppt, wo es bis zu 1000 m tief tauchen kann. Die Azoren sind ein ideales Revier, denn hier ist das Wasser gleich neben den Inseln entsprechend tief. Betrieben wird das Projekt von der gemeinnützigen Rebikoff-Niggler Stiftung. Das U-Boot wurde von Joachim Jacobsen entworfen und die Plexiglaskuppel ist bei Evonik in Darmstadt gefertigt worden, die das Projekt auch sponsorte. Link zur Stiftung: Klick
Wir lernen auch die beiden Forscher kennen und dürfen auf die Brücke des Katamarans mit einer eindrucksvollen Reihe von Bildschirmen und Computern. Dann revanchieren wir uns und laden zu einer Besichtigung auf die TRITON ein. Wie sich herausstellt, hatte Joachim Jakobsen selbst einmal eine Hallberg Rassy 29 und frischt bei uns seine Erinnerungen auf.
Dann ist es an der Zeit, von Horta Abschied zu nehmen - was uns nicht leicht fällt, denn wir haben uns hier sehr wohl gefühlt: wunderbare Landschaft, angenehmes Wetter, günstige Preise, nette Menschen, internationales Flair...
Aber es gibt ja noch mehr schöne Azoren-Inseln und bei Traumwetter fahren wir das kurze Stück nach São Jorge. Bei diesen Bedingungen sind auch zwei kleine Kreuzschläge kein Problem. Im Abendlicht kommen wir in Velas an und werden dort gleich vom Hafenmeister herzlich in Empfang genommen.
Die kleine Marina liegt sehr geschützt unter einer Steilküste und es gibt noch einen guten Platz für uns. Wir können gleich ein Auto für die nächsten zwei Tage organisieren, es gibt tolle Duschen und das Ortszentrum ist nur 200 m entfernt - perfekt!
Es ist wirklich gut, dass wir Zeit haben, uns dieses Revier etwas näher anzusehen. Für viele Segler sind die Azoren nur ein kurzer Zwischenstopp auf der Rückreise nach Europa. Das ist schade, denn die Inseln, die wir bisher gesehen haben, sind alle sehr unterschiedlich und haben einen ganz individuellen Charakter. Nun sind wir gespannt auf dieses Exemplar...
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