Die Stadt hat sich gut gefüllt – offensichtlich sind viele
der Häuser hier Wochenend- und Ferienhäuser und durch den Feiertag am Montag werden
diese jetzt benutzt. Wir laufen wieder unseren vertrauten Weg, diesmal zum Kunstmarkt
und Wochenmarkt. Es ist nicht immer ganz eindeutig, ob es Kunst (von Können)
oder eher „Wunst“ (von Wollen) ist, aber es gibt viel zu sehen.
Wir hätten gerne einen sehr eindringlich schauenden
Pelikan(t) erworben, aber ausgerechnet der war gerade verkauft worden…
Neben Bilder, Schmuck, Geschnitztem, Getöpfertem, Genähtem
und anderem Selbstgemachten gibt es auch noch Musik („Wir spielen hier beides:
Country und Western“)…
…und einige wenige Stände, die tatsächlich Obst und Gemüse
anbieten. Wir erstehen ein paar Pfirsiche, die sehr lecker aussehen.
Wir schauen dann auch noch auf dem Friedhof vorbei, den wir
gestern nur von außen gesehen hatten. Dort ist es angenehm und durch die
wunderschönen großen und wahrscheinlich sehr alten Bäume schattig und relativ
kühl.
Viele Gräber sind sehr alt und hier ist es offensichtlich
üblich, die genaue Lebenszeit auf den Grabsteinen anzugeben („starb im Alter
von 39 Jahren, 2 Monaten und 25 Tagen“). Traurig finde ich die vielen
Kindergräber, oft mehrere von einer Familie, wo die Kinder oft nur wenige Wochen
oder Monate alt geworden sind. Das traurigste Grab finde ich das, bei dem das
Kind am 22. Februar geboren ist, die Mutter am 23. Februar starb und das Kind
ihr im Oktober folgte („left us to join his mother“). Hier ist auch das mit
vielen Spielsachen dekorierte Grab es „Mädchens im Rumfass“.
Ein Verstorbener hat sich gleich noch seine Schiffskanone
aufs Grab legen lassen. Sie stammt aus dem „Krieg von 1812“ (1812-1815) zwischen Briten
und Amerikanern – ein Krieg, von dem ich noch nie vorher gehört hatte. Ich
kenne den Unabhängigkeitskrieg und den Bürgerkrieg, aber dass es dazwischen
noch einen Krieg gab, war mir wirklich neu. Wahrscheinlich, weil durch diesen
Konflikt keine wesentliche Veränderung der Situation eintrat und keine Partei Kriegsziele
erreicht hat.
Nachmittags kommt dann noch Dan – unser Nachbar, der
Segelmacher, herüber, um auszuprobieren, ob nach seinen Reparaturen unsere
Kuchenbude noch auf ihr Gestell passt. Wir unterhalten uns wieder nett mit ihm
und seiner Frau Robin, die heute Geburtstag hat. Danach gehen wir noch einmal einkaufen. Wieder zu Ralfs
Lieblingsgeschäft West Marine und dann noch zum Walmart Superstore, der
wirklich alles hat. Wir kaufen nochmal Lebensmittel und neue Kissen und Bezüge
für uns. Beim Bezahlen will die Kreditkarte nicht mehr, aber glücklicherweise
haben wir genügend Bargeld dabei.
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