05.05.2018 12:00 Bordzeit –
Etmal: 135 sm
Position:
30°09,01' N 64°39,74‘ W – Log: 702 –
Rest: 136
Auch am Freitagnachmittag ging es weiter mit dem Traumsegeln
mit Sonnenschein und halben Wind. Wir können später auch noch das Groß ganz
ausreffen und sind dann mit vollen Segeln unterwegs. Weil der Wind etwas
schwächer ist, sind auch die Wellen kleiner geworden – wirklich optimale
Bedingungen und wir haben richtig Spaß! Auch die Lage unter Deck hat sich
wesentlich verbessert: nicht mehr so schräg und viel ruhigere Bewegungen,
dadurch können wir entspannter schlafen, kochen, duschen und zur Toilette gehen.
Aber irgendwann ist dann auch die schönste Dämmerung vorbei
und es wird Nacht. Mittlerweile hat der Mond abgenommen und das bedeutet, dass
er später aufgeht und erst einmal den Sternen Gelegenheit gibt, sich von ihrer
besten Seite zu zeigen. Während meiner Wache habe ich also einen ganz
wunderbaren Sternenhimmel über mir. Zwei davon, einer rechts, einer links des
Bootes, scheinen so hell, dass sie jeweils eine silberne Spur auf dem Wasser
hinterlassen. Dank meiner „Skymap“ App kann ich sie identifizieren und weiß
daher, dass ich von Venus und Saturn durch die Nacht begleitet werde.
Während der ganzen Zeit haben wir uns immer mehr unserer
Kurslinie genähert und beim Wachwechsel um 4:00 Uhr bauen wir den Ausbaumer
auf, weil der Wind immer weiter von hinten kommen soll. Das erweist sich aber
als voreilig. Statt zu drehen wird der Wind immer schwächer und wir
dementsprechend immer langsamer. Wir warten erst einmal noch etwas ab und
versuchen, die Wetterdaten zu bekommen, aber zum ersten Mal gelingt es nicht,
die Grib-Files abzurufen, so dass wir nicht wissen, wie sich die Sache weiter
entwickeln wird.
Jedenfalls haben wir keine Lust, hier herumzudümpeln und
daher bauen wir den Ausbaumer wieder ab und aktivieren stattdessen den
Gennaker-Rüssel und unseren alten, rot-blauen Gennaker. Es dauert eine Weile,
bis wir alle Leinen und Lieken (das sind die Seiten des Segels) sortiert haben,
aber dann ist er oben. Wir probieren etwas herum, um Kurs und Segelstellung so
zu optimieren, dass Sir Henry stressfrei fahren kann, aber die Arbeit hat sich
gelohnt, denn nun geht es wieder flott voran. Wir können unsere Kurslinie nicht
ganz halten und sind jetzt etwas zu weit links. Der Plan ist, nachts das Teil
wieder herunterzunehmen und dann entsprechend anzuluven.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen