06.05.2018 12:00 Bordzeit – Etmal: 133 sm
Position: 32°22,77' N
64°39,28‘ W – Log: 835 – Rest: 3
Bis zum Abendessen lassen wir den Gennaker stehen und
genießen die gute Fahrt – wieder traumhaftes Segeln! Dann geht es mit Fock und
Groß weiter in die Nacht. Bei meiner Wache bis 24:00 Uhr habe ich wieder einen
wunderschönen Sternenhimmel – so weit weg von Lichtverschmutzung ist wirklich
etwas Besonderes und ich genieße die Fahrt. Endlich sehe ich auch wieder ein
anderes Schiff – seit der ersten Nacht waren wir ganz alleine unterwegs.
Als Ralf mich dann ablöst, bauen wir wieder den Ausbaumer
auf. Wir haben die Leinen schon vorbereitet und mit Hilfe des mittlerweile
aufgegangenen Mondes und einer roten Kopflampe klappt das Manöver problemlos.
Da der Ausbaumer fest installiert ist, kann der Wachhabende das Segel nach
Bedarf ausbaumen oder normal fahren, ohne den anderen wecken zu müssen.
Bermuda ist nicht besonders hoch (höchste Erhebung 79 m) und
so taucht es erst relativ spät am Horizont auf. Nach dem gemütlichen Frühstück
melden wir uns um 10:00 Uhr bei Bermuda Radio an. Wir haben schon vorab ein
ausführliches Formular ausgefüllt und so sind wir schon bekannt und das
Gespräch ist kurz und freundlich. Ein anderes Schiff muss langwierig alle
Details über Funk angeben, so z.B. das Fabrikat der Rettungsinsel und die
15-stellige Nummer auf dem EPIRB…
Das letzte Stück bis zum engen Kanal fahren wir nur mit
Fock. Die schmale Durchfahrt erinnert mich an die Einfahrt in den Eicher See.
Dahinter öffnet sich ein sehr geschütztes Hafenbecken und wir steuern direkt
Customs and Immigration an, um uns ordnungsgemäß anzumelden. Hier müssen wir
uns wieder beide vorstellen, aber der Papierkram klappt schnell und problemlos.
Für die 838 sm haben wir 5 Tage und 18 Stunden benötigt, das entspricht einem
Schnitt von 6 kn. Wir hatten wirklich eine sehr gute Wetterberatung und eine
optimale Überfahrt.
Danach verholen wir uns zum Ankerplatz, der erstaunlich
ruhig ist. Wir räumen noch das Schiff etwas auf und verstauen die Fender und
Festmacher wieder, essen eine Kleinigkeit und begeben uns für einen
ausführlichen Mittagsschlaf in die Kojen. Abends gibt es dann noch frische
Bettwäsche und eine ausgiebige Dusche. Nun sind wir satt, sauber und ausgeruht
und ich freue mich darauf, morgen die Insel zu erkunden.
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