20.05.2018 12:00 Uhr Bordzeit – Etmal: 163 sm
Position: 32°43,05'N 76°26,63'W – Log: 623 sm – Rest: 125 sm
Den ganzen Nachmittag und die ganze Nacht geht es weiter mit der Berg- und Talbahn. Der Wind wird nochmal stärker, und wir verkleinern auch noch die Fock. Es ist mal wieder schnell und unbequem – das haben wir ja schon öfter gehabt. Aber genau für solche Bedingungen ist unser Boot gebaut. Wir sitzen sicher und geschützt unter unserem Dach im Cockpit, der V-förmige Bug setzt ohne zu schlagen in die Wellen ein und der Langkiel macht die Triton kursstabil und gutmütig.
Auch unter Deck ist mit Bedacht geplant. Es gibt bequeme Kojen, in denen wir auch bei dem Geschaukel erholsam schlafen können und sehr sinnvoll angebrachte Handgriffe, mit denen wir uns sicher durch das Boot hangeln können. Auf dem kardanisch aufgehängten Herd sind der Wasserkessel und unser Aufwärm-Topf für das vorgekochte Essen mit Spangen befestigt, so dass auch das „Kochen" gut funktioniert. Nur Spülen ist ziemlich lästig, weil auch wenig Wasser aus der Spüle zu schwappen droht…
Ich hatte ja schon von der Wettertonne berichtet, die wir nachts mitten auf dem Atlantik getroffen haben. Und durch unsere Kursänderung liegt doch tatsächlich wieder eine Tonne genau auf unserem Weg. Eigentlich ist es nachts einfacher, eine Tonne zu finden, wenn sie beleuchtet ist. Und das ist bei dieser laut Seekarte der Fall. Problem: wir kommen der Stelle immer näher und sehen absolut nichts. Es ist 4:00 Uhr, kein Mond und daher so dunkel, dass wir noch nicht einmal den Bug der Triton, geschweige denn den Horizont oder eine möglicherweise erloschene Tonne sehen können. Daher aktivieren wir den Radar, auf dem die Tonne Dank Radarreflektor zu erkennen sein müsste. Immer noch nichts… Schließlich sind wir an der Stelle vorbei und können wieder normal weitersegeln.
Sonst ist die Nacht ereignislos, die Sonne geht wieder hinter uns auf und ich bekomme Besuch von einem „Longtail", der das Schiff ein paarmal neugierig umkreist. Wir kennen diese Vögel schon von Bermuda, aber ich habe keine Ahnung, wie sie auf deutsch heißen und vermisse mal wieder Internet (Nachtrag: es handelt sich um einen "Weißschwanz-Tropikvogel). Mit Sonnenaufgang ist der Wind etwas schwächer geworden und wir können die Fock wieder ausreffen. Bis Mittags haben wir ein Etmal von 163 sm geschafft, das ist für unsere Bootsgröße sehr respektabel.
1 Kommentar:
Das ist ein Tropikvogel! Ich dachte es mir schon, aber ohne Bild wär's nur geraten gewesen. Sehr nette Gesellen - streiten sich gern untereinander über ihren Fang und machen "quäk"-Geräusche dazu. Fast so nett wie Tölpel.
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