Wie vorhergesagt ist heute etwas weniger Wind (nur 4-5) und
wir wollen eigentlich nur zur nächsten Insel – Mayreau – fahren und morgen dann
weiter zu den Tobago Cays. Wir müssen eng auf Riff vorbei, wo die Kite-Surfer
ein Traumrevier haben.
Die von uns angesteuerte Bucht „Salt Whistle Bay“ auf
Mayreau ist wie im Guide beschrieben sehr hübsch, aber gesteckt voll mit
Booten, davon sehr viele große Charter-Katamarane. Wieder sind wir uns sofort
einig, dass wir so eng nicht ankern wollen, insbesondere mit einer Mischung aus
Moorings und Ankerliegern und Riffen rechts und links.
Also geht es doch heute schon zu den Tobago Cays. Das ist
eine unbewohnte Inselgruppe mit einem hufeisenförmigen Korallenriff, die nur
zwei Seemeilen von Mayreau entfernt liegt. Warum sie Tobago Cays heißen, obwohl sie in keiner Weise neben Tobago liegen, weiß ich nicht (aber Petit Martinique hat ja auch nix mit Martinique zu tun und die Grenadinen gehören nicht zu Grenada...) Wir befürchten, dass es dort auch
sehr voll ist und wir zu spät dran sind, um noch einen guten Platz zu bekommen.
Aber wie sich herausstellt, ist das ganz unbegründet. Wir bekommen noch eine
freie Mooring geschützt zwischen zwei Inseln und „Michael“ hilft uns mit den
Leinen und bietet uns ein Barbecue am Strand an.
Wir nehmen sein Angebot gerne an und verbringen dann einen
netten Nachmittag an Bord. Hier herrscht reges kommen und gehen und das
Publikum ist international. Vor uns ein Italiener und ein Engländer, hinter uns
ein Tscheche, neben uns Franzosen… Auch hier gibt es wieder Strom und so sind
nicht alle Zeiten günstig zum Schwimmen. Ich nehme sicherheitshalber eine Leine
mit und das war auch gut so, denn es ist wie in einer Gegenstromanlage. Wir
machen das Beiboot klar und Duschen und dann ist es auch schon Zeit, im
Sonnenuntergang an Land zu fahren.
Dort sind unter Bäumen zahlreiche Tische aufgestellt und
Lichterketten erleuchten die Szene. Auf großen Grills liegen die – teilweise
noch zuckenden – Hummer und andere Leckereien. Michael erzählt uns, dass hier
sechs Monate Saison ist und dass heute 150 Segler zum Abendessen gekommen sind.
Es ist eine ganz besondere Stimmung und wir schauen zu, wie hinter den
ankernden Boote die Sonne untergeht – wunderschön! Das Essen ist die übliche
karibische Mischung: Reis, Kartoffeln, Gemüse, Kochbananen und für uns
Spareribs und Hähnchenschenkel, lecker gegrillt und außergewöhnlich gut
zubereitet. Zum Dessert bekommen wir noch Bananenbrot (eher Bananenkuchen).
Als Unterhaltung gibt es außer dem Sonnenuntergang dann auch
noch Dinghy-Manöver zu sehen. Da hier kein Anlegesteg ist, muss man „beachen“, also
mit dem Boot auf den Strand fahren oder wieder ablegen. Je nach Boot, Besatzung,
Wasserstand und Wellen eine interessante Aktion. Je größer der Motor, desto schwerer
das Boot, je größer das Boot, desto höher das Freibord und um so größer die Anstrengungen,
das Teil ins Wasser zu bekommen und einzusteigen. Eine Crew bekommt für ihre Aktion
sogar Applaus, als endlich alle an Bord sind (die letzte stand bis zur Brust im
Wasser und musste mit vereinten Kräften an Bord gehievt werden)…
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