Als wir gelesen haben, dass es hier im Hafen keine
Tankstelle gibt, haben wir auf der Herfahrt noch versucht, in einem anderen
Hafen unsere Diesel-Vorräte aufzufüllen und waren ärgerlich, dass das nicht
geklappt hat. Wie sich herausstellte, gibt es hier aber eine viel bessere
Möglichkeit, denn der Tankwaren kommt direkt zum Schiff – ohne Extrakosten. Und
das auch noch überpünktlich, denn statt um 10:15 Uhr stehen die Jungs schon
eine halbe Stunde früher auf der Matte.
Aber wir sind froh, dass dieser wichtige Punkt unserer Liste
abgehakt ist. Auch unser schöner, neuer, roter Kanister ist gefüllt. Ralf und Paul beginnen dann damit,
Verstärkungen auf unser neues Großsegel zu kleben. Das geht erst, wenn es schon
eine Weile im Einsatz ist, damit wir sehen können, wo die Wanten am Segel
scheuern.
Es ist interessant, wie die Gruppendynamik an Bord
funktioniert. Für rund drei Monate war ich mit Ralf alleine auf dem Boot und
immer, wenn eine helfende Hand gebraucht wurde, haben wir uns gegenseitig
unterstützt. Mit Leonie waren wir auf der einen Seite zwei Paare, die auch mal
etwas getrennt unternommen haben, auf der anderen Seite hatte ich aber auch
weibliche Gesellschaft – etwas, das ich ja selten an Bord habe, denn wir waren
ja immer mit unseren drei Jungs und eventuell noch zusätzlichen Freunden
unterwegs. Nun sind wir wieder zu dritt und jetzt arbeiten Ralf und Paul viel
zusammen an der „Hardware“. Ich bin eher für die „Software“ zuständig: alles
was mit Elektronik, PC, Kommunikation, Navigation zu tun hat. So sitze ich auch
heute wieder an meinem Arbeitsplatz und kümmere mich um die Navionics-Seekarten.
Immerhin habe ich jetzt schon eine Vorgangsnummer. Außerdem scanne ich die
neuen Dokumente und ergänze weiter die Staulisten.
Eine unendliche Geschichte ist die Befestigung unseres
Ankers. Da haben wir jetzt schon verschiedene Verbindungen zwischen Anker und
Kette ausprobiert, aber keine Lösung passt und gefällt bisher wirklich gut. Ich
bin aber auf jeden Fall dafür, dass der Anker wieder am Boot befestigt wird…
Zwischendurch laufen wir noch in die Stadt zum Essen
(chinesisch) und auf dem Rückweg investiere ich Urlaubs- und Geburtstagsgeld in
ein neues Spielzeug und kaufe mir eine GoPro Kamera (für Interessierte: die
Hero5 Session). Demnächst dann also hoffentlich Aktion-Fotos…
Am Abend treffen wir uns mit den Crews von KISU und MARIPOSA
wieder in der schönen Bar an dem kleinen See. Die netten Begegnungen gehören
für mich zu den Highlights dieser Reise. Paul hat sich mit ein paar Crewmitgliedern von großen Seglern angefreundet und besucht sie auf ihrem Schiff.
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