Der Berg Echeyde war die Wohnung des bösen Dämonen Guayota. Dort
hielt er den Sonnengott Magec gefangen, so dass die Welt in Dunkelheit getaucht
war. Die Ureinwohner von Teneriffa, die Guanchen, fürchteten sich sehr und
baten den obersten Gott Achamán um Hilfe. Dieser verjagte Guayota, befreite den
Sonnengott Magec und verschloss die obere Öffnung des Echeyde mit einem
Stopfen, dem sogenannten Pilón (Zuckerhut). Auf Spanisch wurde „Echeyde“ zu „El
Teide“, den wir heute besuchen wollen. Gestern hatten wir ihn ja schon aus der
Ferne bewundern können.
Auf dem Weg dorthin kommen wir noch an „Pino Gordo“ vorbei,
einer 45 m hohen kanarischen Kiefer mit einem Stammumfang von über 9 m – schön und
beeindruckend!
Wir folgen der Serpentinenstraße immer höher hinauf in den
Nationalpark, der auch Weltnaturerbe ist. Unterwegs überholen wir den einen
oder anderen Radfahrer, die hier wieder sportlich unterwegs sind.
Der Nationalpark selbst liegt rund 2000 m hoch. Der Pico del
Teide erhebt sich aus einem der größten Vulkankrater der Welt. Es ist ein
eigenartiges Gefühl, auf der Straße durch den Krater selbst zu fahren. Hier ist
immer noch Schlacke und Asche von den letzten Ausbrüchen zu sehen – das erinnert
uns an Lanzarote.
Die Landschaft ist wieder sehr eindrucksvoll mit allen Arten
von Steinformationen, verschiedensten Farben von Schwarz über Grau, Braun, Ocker,
Orange und Gelb bis zu einem intensiven Grün. Es gibt Felsnadeln, Tafelberge,
spitze Steine und ganz ebene Flächen, dazu kommt die ganz spezielle Vegetation.
Farblich sehr gut angepasst können wir auch einige kleine
Vögel beobachten. Leider blühen im Moment die roten Natternköpfe nicht. Wir
sehen nur vertrocknete Reste der bis zu 2 m hohen Pflanzen.
Auf der Fahrt zum Park hatten wir versucht, online Karten
für die Seilbahn auf den Gipfel zu buchen – leider kam gerade ein Funkloch, als
wir den Bestellvorgang beginnen wollten. Bis das Netz wieder da war, waren die
Karten weg. Trotzdem fahren wir zur Talstation der Bahn in der Hoffnung, dass
nicht alle Karten online verkauft werden, aber wie sich herausstellt vergeblich
und wir können nur noch der Gondel nachschauen, die nach oben entschwindet…
Ich bin gar nicht so böse, denn über 100 € für 2 x 10
Minuten Fahrt sehr eng im Stehen finde ich ziemlich teuer und wir haben auch so
einen guten Eindruck der fantastischen Landschaft bekommen. Zurück fahren wir
wieder einen anderen Weg, der diesmal durch Kiefernwälder führt, die auf
schwarzem Lavaboden wachsen. In der Entfernung sehen wir wieder La Gomera,
heute fast magisch, denn die Bergspitzen scheinen über den Wolken zu schweben.
Auf der Autobahn hat es einen Unfall gegeben und so stehen
wir eine Weile im Stau, das kennen wir gar nicht mehr… hier ist es ziemlich
voll und teilweise sehr touristisch. Landschaftlich gefällt uns Teneriffa
bisher am besten von den kanarischen Inseln, die wir gesehen haben. Die Wälder,
Berge und Täler sind wirklich wunderschön. Erfüllt mit vielen Eindrücken kehren
wir am Abend in den Hafen zurück.
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