Leider kam der Wind in der Nacht nicht so wie erhofft. Wir
haben uns also erst einmal schlafen gelegt. Zufällig waren wir beide um 6:00
Uhr wach, haben uns angesehen und beschlossen, egal ob Wind oder nicht, wir
fahren jetzt weg, sonst bekommen wir einen Koller. Es wurde dann kurz nach 7:00
bis wir gewaschen und angezogen und die Triton seefertig war, aber dann ging es
– noch in völliger Dunkelheit – los. Die Navigation hatte ich schon gemacht, also
mussten wir nur den Plotter anschalten und den Kurs starten. Hm, was war das???
Auf dem Bildschirm war nicht nur unser Boot als kleinen Icon zu sehen sondern
noch ein weiteres. Sah aus wie ein AIS-Signal. Aber das wird normalerweise von
unserem Funkgerät empfangen und das ist ja defekt und ausgebaut…
Wir sind dann schließlich zu dem Ergebnis gekommen, dass es
keine magische Wunderheilung war, sondern dass das Signal von unserem AIS-Sender
stammen muss, der auch empfangen kann. Solange das Funkgerät angeschlossen war,
hat dessen Antennenweiche dieses Signal gestoppt… Das erklärt allerdings immer
noch nicht, warum wir dann von Madeira nach Lanzarote und von Lanzarote nach
Fuerteventura keinen AIS-Empfang hatten… Elektronik…
Jedenfalls mussten wir nicht lange motoren, die Sonne ging auf, es entwickelte
sich ein netter Wind und wir konnten segeln.
Schon kurz vor 11:00 fiel der Anker in türkisblauem Wasser
direkt von einem – diesmal sehr nett aussehenden – Resort. Auch temperaturmäßig
ist es auf dem Wasser wesentlich angenehmer und wir konnten uns mit einem Bad
erfrischen.
Es ist kein Problem, bis auf den Grund zu sehen, und den
Sitz des Ankers zu kontrollieren. Auch einige Fische schwimmen unbeeindruckt unter
uns und dem Schiff herum. Gut gekühlt werden alle Schattenspender aufgebaut und
danach Frühstück im Cockpit serviert.
Es wurde uns nicht langweilig, denn hier sind jede Menge
Boote unterwegs. Segel- und Surfschüler versuchen ihr Glück, fallen auch mal um
und müssen gerettet werden, ein Touristenkatamaran mit Megafon und Musik spuckt
Duzende von Badenden aus, Stand-Up Paddler und Schwimmer kommen dicht an uns
vorbei.
Dann ankert auch noch die LOUSTIC neben uns, ein Katamaran
mit französischer Flagge und drei Kindern an Bord. Der Vater kommt mit einem
Kajak zu uns herüber und unterhält sich nett mit Ralf auf Englisch. Als der
seine Sprachkenntnisse bewundert (aus unserer Erfahrung für Franzosen eher
ungewöhnlich) stellt sich heraus, dass er Belgier ist (es geht doch nix über
Vorurteile).
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