Donnerstag, 31. August 2017

Zusammenfassung: August 2017

Statistik
Ø  Seemeilen:                     698
Ø  Motorstunden:                37
Ø  Segeltage:                     16
Ø  Liegetage:                      15
Ø  Häfen/Ankerplätze:        11
·        England:           Falmouth
·        Spanien:           Camariñas, Muros, Portosín, Vilanova, Vilagarcia, Caramiñal, Porto
                          Novo, Isla Tambo, Combarro, Isla de Ons, Islas Cíes, Baiona
·        Portugal:           Porto

Segeln und Wetter
Gut beraten von der Wetterwelt hatten wir ein nahezu perfektes Wetterfenster für die Überquerung der Biskaya. Überwiegend ausreichend Wind aus segelbaren Richtungen bescherte uns eine gute Überfahrt (470 sm in 85 Stunden, davon 13 unter Motor).

In unserem ersten spanischen Hafen, Camariñas, war es noch relativ kühl und sehr windig. Das änderte sich schlagartig, nachdem wir das Cap Finisterre passiert hatten. Danach hatten wir drei Wochen Traumwetter in den wunderschönen Rías. Tagsüber meist sonnig und warm (aber nicht heiß). Oft kam nachmittags Wind auf, mit dem wir dann gut einen Hafen weitersegeln konnten. Abends wurde es dann angenehm kühl. Das hat sicher auch etwas mit dem kalten Atlantikwasser zu tun, das teilweise nur 15 Grad hat.

In den Rías selbst hatten wir immer nur kurze Wege. Etwas länger waren die Stücke von einer Ría zur nächsten. Meist haben wir das überwiegend unter Segeln geschafft. Etwas enttäuschend war der längere Schlag von Baiona nach Porto. Von den rund 60 sm mussten wir 2/3 unter Motor zurücklegen.

Boot
Natürlich habe wir versucht, vor der Fahrt über die Biskaya alles so gut wie möglich in Schuss zu haben und wir waren mit allen Systemen zufrieden bis auf unseren Parasailor. Das ist ein spezieller Spinnaker, der eine eingebaute Matte (wie ein Lenk-Fallschirm) hat und deswegen besonders gut stehen soll. Wir haben ihn gekauft, um die Leichwind-Performace der Triton zu verbessern aber wie sich herausstellte, nützt die Matte bei wenig Wind aber starkem Schwell nichts. Falls also jemand Interesse an einem wenig benutzen Parasailor (blau, 105 qm) hat – bitte melden. Sonst haben wir in diesem Monat nur wenige Veränderungen vorgenommen.

Verpflegung/Versorgung
Auch in Spanien gibt es überall Supermercados und so ist die Versorgung mit frischen Lebensmitteln kein Problem. Auf Ausflügen gehen wir auch gerne mal eine Kleinigkeit essen und da gibt es in Spanien überall eine Vielzahl von Möglichkeiten. Uns fällt aber auf, dass es immer spanische Lokale sind, die alle in etwa die gleiche Speisekarte haben und das sind überwiegend Fische, insbesondere Tintenfisch, Muscheln und alles, was sich sonst noch aus dem Meer holen lässt.

Vermisst haben wir auch mal ein Café. Zwar kann man überall (guten) Kaffee trinken und beim Bäcker leckeren Kuchen kaufen, aber uns fehlte mal ein Laden, der beides nachmittags anbietet. Ich hätte auch gerne mal einen Eisbecher gegessen, so mit Früchten und Sauce, aber das haben wir in der Art nicht gefunden. Es gibt gutes Eis, aber das wird nur „auf die Hand“ verkauft.

Die besten auswärtigen Mahlzeiten hatten wir ganz am Anfang und Ende des Monats in Falmouth bzw. Porto und das war in beiden Fällen Pizza…

Crew
Wir haben uns sehr gut an den Bordalltag gewöhnt und sind ein eingespieltes Team bei allen anfallenden Tätigkeiten. Glücklicherweise sind wir uns fast immer einig, was die Aktivitäten auf See und an Land angeht.

Das Jahr bisher war sehr anstrengend, erst die Monate der Planung und Vorbereitung und dann der Weg durch den Englischen Kanal bis nach Falmouth mit überwiegend Gegenwind und der langen To-Do-Liste… Und dann war da ja noch die Aussicht auf die Biskaya-Überquerung, vor der ja in vielen Publikationen gewarnt wird.

Daher waren wir beide froh, als wir diese Aufgabe hinter uns hatten und uns erst einmal dem entspannten spanischen Sommer-Lifestyle hingeben konnten. Das hat uns sehr gut getan.

Sightseeing
Die Rias sind landschaftlich sehr schön mit bewaldeten Hügeln, vielen Buchten und zahlreichen netten kleinen Orten. Überall gibt es eine sehr milde Art von Tourismus (überwiegend Spanier), was dazu führt, dass es eben auch nette kulinarische und touristische Angebote gibt.

Alle angelaufenen Häfen und Ankerplätze hatten ihren eigenen Charme, aber Highlights waren für mich der Ausflug nach Santiago de Compostela, das alte Fischerdorf Combarro, die Islas Ons und Cíes im Naturschutzgebiet und der Tag in Porto.

Begegnungen
Auf unserer Route treffen wir natürlich andere Langfahrtsegler. So haben wir die Biskaya-Überquerung zusammen mit der NALA DANICA aus Dänemark begonnen (sie ist dann allerdings nach La Coruña gefahren). In Camariñas wurden wir ganz nett von der schwedischen PEACH begrüßt und wir sind dann auch zusammen essen gegangen. Sie waren viel schneller als wir und sind jetzt schon auf den Kanarischen Inseln.

Schon mehrfach haben wir die YUANA aus der Schweiz getroffen, auch eine Hallberg Rassy, die auch die Cornell-Odyssey segelt. In Vilagarcia trafen wir die AMUSE aus Holland und wir hatten zufällig am gleichen Tag den Ausflug nach Santiago de Compostela geplant. In Baiona lagen wir neben der GREYHOUND aus Hamburg, die an der Atlantic Ralley for Cruisers (ARC) teilnimmt.
Nur virtuellen Kontakt haben wir bisher mit der schweizer KISU, die aber jetzt ganz kurz hinter uns ist und mit der AKKA, einer Hallberg Rassy 42, die uns 10 Jahren und eine Weltumseglung voraus haben und zur Zeit in Trinidad sind. Wir hoffen, dass wir beide treffen werden.

Oft ergeben sich durch die gemeinsamen Erfahrungen nette und interessante Gespräche. Viele Segler haben schöne Visitenkarten und so haben wir jetzt auch eine ganz einfache Karte mit unseren Kontaktdaten auf unserem Drucker erstellt. Außerdem lese ich sehr gerne die Erfahrungen von diesen und anderen Teilnehmern der Odyssey in ihren Blogs (siehe Blogliste)

Fazit
Insgesamt wieder ein sehr schöner Monat. Seglerisch war natürlich die Biskaya ein Meilenstein für uns und wir sind froh, dass das so gut geklappt hat. Die spanische Küste und die Rías haben uns sehr angenehm überrascht: landschaftlich wunderschön, als Segelrevier einfach und mit vielen abwechslungsreichen Möglichkeiten zum Ankern und Anlegen, leckeres Essen, nette Menschen und wesentlich weniger heiß als befürchtet. Wir haben uns dort gut erholt und freuen uns jetzt wieder auf ein paar größere Seestrecken in Portugal und dann nach Madeira und auf die Kanaren.

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