Donnerstag, 31. Juli 2025
Tag 69 - Hardangerfjord: Kreuzfahrt am Hochzeitstag
Wir fahren nicht gerne mit der Triton unter Motor und hier im Fjord ist oft kein segelbarer Wind. Also haben wir beschlossen, uns den weiteren Verlauf des Fjordes mit dem Kursschiff anzuschauen. Die Route startet hier in Norheimsund und geht bis zum Ende des Fjordes in Eidfjord. Wir entscheiden uns aber, nur bis Ulvik zu fahren, da es dort verschiedene Apfelbauern gibt und Ralf bekanntermaßen eine Vorliebe für Äpfel hat.Die Schnellfähre läuft auf ihrem Weg mehrere Häfen an, so dass wir einiges zu sehen bekommen und die Fahrt sehr abwechslungsreich ist. Der erste Halt ist in Herand gleich auf der anderen Seite.Zwar gehört unsere Fähre zum öffentlichen Nahverkehr, sie wird aber überwiegend von Touristen benutzt. Darunter ist auch eine Familie, über die wir uns köstlich amüsieren. Schon vor dem Start und dann auch an Bord posiert jeweils ein Familienmitglied, während alle anderen Fotos machen und das Model dabei anfeuern. Dann werden Plätze getauscht, bis von jedem das gleiche Bild gemacht ist. So auch vor der großen norwegischen Flagge am Heck:Der nächste Halt ist in Utne. Hier wird offensichtlich Holz geschlagen und hier sind auch die ersten Felder mit Äpfeln zu sehen, für die die Region bekannt ist.Wir fahren um die Ecke in einen südlichen Seitenarm und laufen Lofthus an. Auch hier gibt es wieder Äpfel und ein sehr großes Hotel.Auch von dieser Stelle aus können wir wieder in der Ferne das Eis des Folgefonna Gletschers sehen.Es gibt noch einen weiteren Stop in Kinsarik bevor es unter der Hardanger-Brücke hindurch geht. Wegen der Wassertiefe im Fjord mussten die Pylone an Land aufgestellt werden. Sie hat eine Spannweite von 1.310 m (mehr als die Golden Gate Bridge in San Francisco mit 1.280 m).Dann erreichen wir unser Tagesziel Ulvik. Wir haben diesen Hafen ausgesucht, weil es hier die "Obst und Cider Route" gibt, einen Weg, an dem drei Bauernhöfe liegen, die Äpfel und andere Früchte anbauen und verschiedene Säfte und Cider herstellen. Der Weg führt stetig bergauf und es eröffnen sich immer wieder schöne Ausblicke auf den Fjord. Unerwegs läd eine Bank zum Verschnaufen ein. Dort gibt es ein Schild mit einem Gedicht von Olav H. Hauge (1908-1994), einem bedeutenden norwegischen Dichter und Übersetzer (z.B. aus dem Deutschen Brecht, Hölderlin und Celan). Er hat sein ganzes Leben in Ulvik verbracht und dort als Obstbauer gearbeitet. Wir lassen das Gedicht von Google übersetzen und es lautet: Der alte Dichter hat einen Vers geschrieben. | Und er ist glücklich, glücklich wie eine Apfelweinflasche, | wenn sie im Frühling eine Blase | frischer Kohlensäure aufsteigen lässt | und im Begriff ist, den Korken zu sprengen.Heute vor 33 Jahren (!) haben wir geheiratet und zur Feier des Tages lassen wir es uns auf dem Bauernhof Syde Gard gutgehen. Wir sitzen wunderbar auf der Terrasse mit einen Blick über die Landschaft (siehe Titelbild).Es gibt eine Brotzeit mit lokalen Produkten (selbst hergestelle Salami, Schinken und Käse, Marmelade und Äpfelbrei), dazu Kirschen direkt vom Baum und natürlich eine Auswahl von vier Sorten Cider und vier Sorten Apfelmost - zusammen mit entsprechenden Erklärungen.Alles schmeckt köstlich - die Getränke tatsächlich sehr unterschiedlich - und wir genießen die verschiedenen Geschmacksexplosionen. Äpfel können wir nicht probieren, weil die erst im Herbst geerntet werden. Sehr zufrieden laufen wir wieder zurück zum Fähranleger und machen unterwegs noch Fotos vom Hafen, denn die HOKUKEA will auf eigenem Kiel hierher fahren.Die Fähre kommt absolut pünklich und bringt uns auf gleichem Weg wieder zurück zu unserem eigenen Boot. Uns hat der Ausflug sehr gut gefallen und wir sind froh, dass wir so viel vom Fjord gesehen haben und uns die vielen Motorstunden mit der Triton ersparen konnten.
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