Donnerstag, 29. Mai 2025

Tag 19 - Jura-Craobh: Windstärke 7 bis 0

Wir verbringen eine schaukelige Nacht an unserer Mooring und morgends pfeift der Wind nur so im Rigg. Wir messen bis über 29 Knoten Wind, das ist Stärke 7.
Allerdings soll der Wind über den Tag hinweg abnehmen und dass passt auch gut zu unseren Plänen, denn für die günstige Strömung nach Norden sollten wir um 14:00 Uhr starten. Der Wind bläst immer noch mit 20+ Knoten, als wir unsere Kuchenbude zusammenbauen und die Mooring loswerfen. Wir haben zwei Reffs im Groß und auch in der Fock.
So machen wir schnelle Fahrt nach Norden. Der Wind kommt von schräg hinten und wir haben hinter der langestreckten Insel Jura wenig Welle. Die Vorhersage stimmt und wir reffen nach und nach immer weiter aus.
So macht das Segeln Spaß, insbesondere, weil auch die Strömung wie geplant mithilft. So Sind wir bald an der Nordspitze der Insel, wo der Golf von Corryvreckan zwischen den Inseln Jura und Scarba verläuft. Hier bildet sich einer der größten Strudel der Welt, es können sich bis zu neun Meter hohe stehende Wellen bilden und der Gezeitenstrom kann eine Geschwindigkeit von über acht Knoten erreichen.
Wir wollen heute nicht durch die Meeenge, sondern fahren nur daran vorbei. Aber auch so merken wir die Auswirkungen, denn wir werden - bei 6 kn Fahrt auf über 11 kn beschleunigt (oben rechts SOG).
Auch bei uns wird das Wasser sehr unruhig mit einem ganz merkwürdigen Wellenbild - völlig glatte Flächen wechseln mit kleinen Strudeln und kurzen, steilen Wellen, die wie Zupfkuchen aussehen.
Wir haben so geplant, dass wir kurz vor Stillwasser da sind und so gibt es für uns keine Probleme. Nun ist es nur noch ein kurzes Stück bis zu unserem Hafen und die Triton gleitet ruhig und friedlich unter Segeln dahin (siehe Titelbild). Ralf holt unsere Musikbox heraus und spielt Walzer von Strauss.
Wir haben schon telefonisch einen Liegeplatz gebucht und so wissen wir genau, wo wir in der Craobh (sprich Kruuf) Marina anlegen können. Der Wind schläft völlig ein und das Wasser wird spiegelglatt. Was für ein Kontrast zu heute morgen! Aber gerade die Gegensätze machen das Segeln für uns so reizvoll.

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