Mittwoch, 7. August 2024
Tag 65 - Bangor-Ardglass: Reichlich Wind
Unser Tag beginnt wieder früh - um 5:30 klingelt der Wecker. Der erste Programmpunkt heute ist die Fahrt zur Tankstelle. Auf dem Weg durch den Hafen dahin beginnt es zu regnen und ich will schnell (immer eine schlechte Idee) unten meine Regenjacke holen. Dabei verletze ich mir sehr schmerzhaft den großen Zeh - hoffentlich nix Schlimmes! Das Tanken funktioniert reibunglos und schnell - dieses Jahr war windreich und so haben wir den Motor nur wenig benutzt.Im Hafen war der Wind noch recht schwach, aber die Vorhersage für heute sind bis zu 6 Bft Wind aus Südwest bis West und den bekommen wir dann auch. Zunächst geht es noch mit raumen Wind bis zum Ausgang der Bucht, aber dann müssen wir anluven (zum Wind hinfahren) und es wird unbequem schräg an Bord. Die Strömung drückt uns auch zur Seite und wir müssen für wenige Minuten den Motor verwenden, um die Fahrwassertonne auf der richtigen Seite zu passieren.Zusätzlich zu kräfigem Wind und Schräglage kommt jetzt auch noch eine sehr unangenehme Welle dazu, die den Gang zur Toilette zum Abenteuer macht. Ich schaue beim Segeln immer auch, ob an Deck alles in Ordnung ist und so fällt mir auf, dass sich unser 2. Vorstag (das wir nur vorsoglich haben und an der Seite fahren) losgerissen hat. Ralf kann es erfolgreich retten (siehe Titelbild). Später löst sich dann auch noch die Halterung für den Gennakerpole - ebenfalls kein Problem. Wir kommen zunächst mit dem Strom gut voran, auch wenn wir nicht ganz den geplanten Kurs an der Küste entlang fahren können. Viel Freude macht uns unsere Windfahne, Sir Henry, der ausdauernd und perfekt an der Windkante entlang fährt. Zusammen mit unserem langkieligen Schiff eine optimale Kombination.Als wir unser Ziel Ardglass querab haben, machen wir eine Wende und danach ist es leider mit der schnellen Fahrt und dem Schiebestrom vorbei. Auch der Wind wird ganz plötzlich wesentlich schwächer, so als hätte jemand an einem großen Knopf gedreht. Wir sind aber zufrieden, dass wir bis 2 sm vor die Hafeneinfahrt segeln können. Unsere Zeitplanung hat auch gut geklappt, denn wir kommen kurz nach Hochwasser an und können problemlos in die kleine Marina fahren.Im Hafen ist dann der Wind wesentlich schwächer und die Sonne kommt heraus. Es wird so friedlich und so eine schöne Abendstimmung, dass es kaum zu glauben ist, dass wir tagsüber graue Wolken und Starkwind hatten. Aber gerade diese Gegensätze machen den Reiz des Segelns aus (Foto von Ralf).
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