Der irische Riese Finn McCool (oder Fionn McCumhaill) seinen schottischen Widersacher Benandonner zum Duell fordern. Er riss riesige Felsen aus den Klippen der Küste heraus und warf sie in das Meer, um einen sicheren Weg nach Schottland zu bauen. Nach einem Blick auf den wesentlich größeren Benandonner ging er dann aber lieber wieder nach Hause zu seiner Frau. Benandonner folgte ihm, um ihn zum Kampf zu stellen. Finn McCool wurde von seiner Frau als Baby verkleidet. Sie empfing Benandonner und bat ihn zum Tee. Als dieser das angebliche Baby sah, erblasste er bei der Vorstellung, dass bei der Größe des Kindes der Vater gar gigantische Ausmaße haben müsse. Die Furcht packte ihn und er rannte über den Damm zurück nach Schottland und zerstörte diesen dabei hinter sich. - Soweit die Legende! Heute wollen wir uns den Ort des Geschens, das UNISCO Weltnaturerbe "Giant's Causeway", anschauen. Wir fahren mit dem Bus zum preisgekrönten Visitor-Center.Dort hören wir nicht nur die Legende, sondern auch die wissenschaftliche Seite: die etwa 40.000 überwiegend sechseckigen und bis zu 12m hohen Basaltsäulen sind vor ca. 60 Millionen Jahren durch langsames Abkühlen von Lava entstanden. Im Center gibt es eine Karte der tektonischen Platten, ein Modell der Küste zum Anfassen, diverse Filme, künstlerische Darstellungen der Felsformationen und natürlich einen Geschenke-Shop.Wir nehmen an einer Führung teil, die uns den Weg herunter vom Center an die Küste führt.Viele der Felsformationen haben - oft nicht besonders originelle - Namen und wir bekommen gleich in der ersten Bucht das "Kamel" gezeigt.Auch hier gibt es wieder ein Schild zum Betasten für sehbehinderte Personen. Überhaupt ist versucht worden, den Zugang behindertengerecht zu gestalten. So können z.B. im Zentrum Scooter (so wie Philipp einen hat) und Rollstühle geliehen werden.Auch die nächste Bucht ist wundererschön mit interessanten Felsen und grünen Hügeln.Und dann kommen wir beim eigentlichen Causeway an, wo die Basaltsäulen wie ein Damm in Richtung Meer laufen und zahlreiche Touristen aus der ganzen Welt auf den Felsen herumklettern und sich selbst und sich gegenseitig fotografieren (siehe auch Titelbild).Ich habe Spaß an den so unterschiedlichen Menschen (und Hunden), die mehr oder weniger geschickt - teilweise mit Blick aufs Smartphone - von Stein zu Stein springen (ich gehöre der 2. Gruppe an) und finde diverse Fotomotive.Zurück nehme ich den Bus und Ralf läuft sportlich den Klippenweg mit tollen Ausblicken. Dabei gelingt ihm ein Foto, dass dem berühmten Bild der irischen Malerin Susanna Drury (ca. 1698-1770). Sie fertigte zwei sehr akkurate Gemälde (von Osten und von Westen) der Felsen an. Später wurden diese in Kupfer gestochen und trugen sehr zur Populariät des Causeways bei (Oben der Kupferstich, unten Ralfs Foto).Auf dem Rückweg machen wir noch Station im nahegelegenen Bushmills, einem netten kleinen Ort mit einer der ältesten Whiskey-Brennereien der Welt. Der Ort hat seinen Namen nach dem Fluss Bush, an dem früher viele Mühlen lagen (Foto von Ralf).Hier stärken wir uns mit Kaffee, Eis und Kuchen, bevor es wieder zurück nach Portrush geht. Die Bus-Strecke führt direkt an der Küste entlang und wir können noch einen Blick auf die Ruinen von Danluce Castle werfen.Heute war es überwiegend sonnig und langsam wird es auch - für irische Verhältnisse - richtig warm (20+ Grad), so dass Ralf auf der Triton den Sonnenhut und kurze Hosen aktiviert.
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