Dienstag, 11. Juni 2024

Tag 22 - Galway-Rossaveal: Nordwind und Mondschein

Heute soll der Wind aus Norden kommen. Das ist eine sehr gute Richtung um nach Osten zu fahren, denn der Wind kommt genau von der Seite und das ist der schnellste Kurs. Das Tor vor dem Hafen schließt bei Hochwasser - heute um 9:30 - also können wir gemütlich um 9:00 Uhr ablegen und Abschied von Galway nehmen.
Wir kommen wie geplant die ersten 20 sm (von 25) gut voran, erst kurz vor der Einfahrt zur Cashla Bay dreht der Wind ungünstig und schwankt auch stark in der Stärke. Wir versuchen es mit mehreren Wenden, bergen das Groß (siehe Titelbild) und schließlich auch die Fock und motoren die letzten Meilen in die geschützte Bucht.
Diese Woche soll noch ein Starkwindfeld hier durchkommen und da wollen wir lieber in einem sicheren Hafen liegen anstatt vor Anker oder an einer Mooring. Rossaveal ist der Hafen, von dem aus Fähren und Frachtschiffe zu den Aran Islands starten und hier gibt es auch eine Marina für Sportboote. Zu unserer Überraschung ist diese nicht in unseren sonst zuverlässigen elektronischen Seekarten verzeichnet.
Das Hafengelände ist recht weitläufig und der kleine Ort ist ein Stück entfernt, so dass wir gleich die Fahrräder aktivieren. Ralf fährt los, um uns beim Hafenamt anzumelden.
Letztens hat eine Freundin gefragt, ob wir eigentlich jedem Morgen duschen könnten. Naja, wir haben einen Gartenschlauch mit Brausekopf an Deck und wenn der Motor gelaufen ist, haben wir auch warmes Wasser. In der Karibik oder in der Südbretagne ist das zum Duschen sehr nett. Hier haben wir im Moment eine Grundtemperatur von 12-13 Grad mit Wind aus nördlichen Richtungen und da ist das weniger verlockend und wir ziehen eine klassische Waschlappen-Wäsche vor. Aber hier gibt es eine Dusche an Land und wir freuen uns schon darauf. Nach dem Abendessen schwätzen wir erst mal noch mit der Stegnachbarin Kayle, die uns Tipps für das Revier gibt und bewundern den Sonnenuntergang.
Die Dusche ist ein ganzes Stück entfernt, aber wir haben ja die Räder und finden das richtige Gebäude. Tatsächlich gibt es DIE Dusche, nämlich genau eine. Sehr neu, sehr groß und sehr sauber, aber es kommt nur ein sehr schwächlicher Wasserstrahl und Ralf findet im ganzen Gebäude keine Steckdose zum rasieren. Egal, wir sind auf jeden Fall sauberer aus vorher!
Auf dem Rückweg haben wir dann noch eine wunderbare Stimmung: ganz windstill und mit einer leuchtenden Mondsichel über dem Wasser.

Keine Kommentare: