Wir haben die Nacht im "Horrorhaus" gut überstanden, aber es fühlt sich hier wirklich komisch an. Es gibt keine persönlichen Gegenstände und das Haus wirkt, als wären die Umzugskisten noch nicht ausgepackt worden...
Auf dem Weg nach Limerick legen wir - wie geplant - noch einen Zwischenstopp in Adare ein, das uns gestern Abend so gut gefallen hat.
Da das Wetter gerade eine kurze Regenpause macht, nutzen wir die Gelegenheit für einen kleinen Spaziergang im Park auf der anderen Straßenseite.
Alles sehr gepflegt und üppig grün, kein Wunder, denn die Natur gießt hier regelmäßig und so müssen wir nicht lange auf den nächsten Schauer warten.
In Limerick ist es Zeit fürs Mittagessen und - mit Hilfe von Google - finden wir ein sehr nettes Café, wo wir ausgezeichnet Frühstücken können. Wie gestern im Pub sitzen hier Menschen jeden Alters und haben eine gute Zeit.
Direkt gegenüber, am anderen Ufer des Shannon, liegt unser Tagesziel: King John's Castle. Es ist der aus Robin Hood bekannte König John (ca 1166-1216), der Bruder von Richard Löwenherz, auch genannt "John Lackland" (Johann Ohneland), weil er nahezu die ganze Normandie an die Franzosen verlor.
Direkt vor dem Eingang der Burg steht die Statue von Michael Hogan, einem irischen Poeten, die uns besonders interessiert, weil sie von Seamus Connolly, bei dessen Frau wir vorgestern unser Bild gekauft hatten, gegossen wurde.
Zur Burg gehört eine Ausstellung über die Geschichte von der Burg (und von Irland) seit ca. 800 und wir treffen gleich auf einen Künstler, David Rooney, dessen Werke wir schon im Workhouse in Portumna bewundert haben.
Die Ausstellung selbst ist sehr aufwendig gestaltet mit Videoinstallationen von Zeitzeugen, verschiedenen Filmen und verschiedenen Schautafeln (in der Mitte übrigens King John).
Leider gibt es aus irischer Sicht nur wenig Positives zu berichten. Erst kamen die Wikinger, dann die Anglo-Normannen (wie letztes Jahr berichtet auch noch auf Einladung), was dann dazu führte, das besagter King John noch als Prinz "Lord of Ireland" wurde. Später erklärte sich Henry VIII (der mit den sechs Frauen) zum King of Ireland und nun hatten die Iren nicht nur Probleme mit den Engländern sondern auch noch mit der protestantischen Religion... Das alles führte zu diversen Kriegen und Aufständen mit fünf Belagerungen der Burg, die alle für die Iren unglücklich ausgingen... Sogar die traditionelle irische Musik wurde teilweise verboten, wie uns der Barde der Burg berichtet.
Wir amüsieren uns noch mit Hufeisenwerfen im Burghof und werden mit etwas Übung ziemlich gut. Zum Schluss steigen wir noch auf die Mauern und Türme und haben einen tollen Blick auf den Shannon und Limerick (siehe auch Titelbild). Im Hintergrund rechts das Rugby-Stadion und unser Mittagessen gab es im blauen Haus direkt neben der Brücke.
Sehr zufrieden machen wir uns auf den Weg zurück nach Kilrush und es fühlt sich schon fast wie nach Hause kommen an. Da wir keine Lust haben Essen zu gehen, kaufen wir im Supermarkt, Brot, Aufschnitt, ein Brettchen und Besteck (wir kommen ja nicht an unsere Ausrüstung auf dem Schiff) und haben ein sehr nettes Picknick in unserem Zimmer.
Zu Schluss kommt hier noch ein "Limerick", eine kurzes, meist lustiges Gedicht, beidem sich die Zeilen 1,2 und 5 und die kürzeren Zeilen 3 und 4 reimen. Hier ist einer von Lewis Caroll:
There was once a young man of Oporta
Who daily got shorter and shorter
The reason, he said
Was the hod on his head
Which was filled with the heaviest mortar
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