Samstag, 25. Mai 2024

Tag 5 - Kilrush-Limerick-Knockdromin: Irische Erlebnisse

Am Wochenende geht es weder mit dem Lackieren der Triton noch mit der Reparatur des Krans weiter und von Samstag auf Sonntag können wir nicht in unserer Unterkunft bleiben. Wir machen daher aus der Not eine Tugend und beschließen, uns Limerick etwas näher anzusehen. Das Wetter ist ideal für Museums-Besuche und wir entscheiden uns für "The Hunt Museum (siehe Titelbild). Hier geht es nicht etwa um Jagd, sondern Grundstein des Museums ist die private Sammlung von John und Gertrude Hunt, die lebenslang Antiquitäten kauften, verkauften und sammelten. Wir fragen nach zwei Karten und bekommen die Gegenfrage: Karten wofür? Es stellt sich heraus, das gleich ein besonderes Konzert stattfinden wird. Das "Irish Composers Collective" feiert 20. Geburtstag und hat dazu sechs Komponisten und sechs Komponistinnen ausgewählt, diese zu Duos zusammengestellt und jedes Duo um 10 Minuten Musik gebeten. Wir erleben also eine Stunde mit sechs Uraufführungen.
Wir erleben Querflöte&Posaune, Klarinette&Akkordeon, Tuba&Violine, Bratsche&Cello, Kaffeeutensilien und zuletzt E-Gitarre&Cello (was erstaunlich gut zusammenpasst). Die musikalische Bandbreite ist groß und einige der Stücke entsprechen eher nicht meinen Hörgewohnheiten (ich sage nur Hurz! siehe hier: klick). Die Violinistin (unten links) kann meiner Meinung nach nicht spielen und die Performance auf Kaffeeutensilien wirkt so, als hätten die beiden angetrunken noch im letzten Moment etwas überlegt (oben), aber der Cellist mit Handschuhen (!) benutzt sein Instrument für Percussion und ist fantastisch (unten rechts)! Auf jeden Fall ein ungeplantes und ungewöhnliches Erlebnis!
Das Museum selbst hat sehr viele Exponate aus der ganzen Welt, Japan, China, Ägypten, Europa und natürlich aus Irland, die nach Themen geordnet sind (z.B. Töpferei). Ein Raum ist religiöser Kunst gewidmet.
In anderen Räumen stehen Schränke, in denen möglichst viele Exponate gezeigt werden sollen, so auch in den Schubladen.
Neben den antiken Stücken wird auch noch moderne Keramik gezeigt, die mir besonders gut gefällt.
Ein Blick aus dem Fenster auf den Shannon zeigt weiter eher ungemütliches Regenwetter...
...und wir beschließen daher, eine weitere Stadtbesichtigung auf Morgen zu verschieben und es uns lieber bei Kaffee, heißer Schokolade und Kuchen gutgehen zu lassen.
Da die Übernachtungsmöglichkeiten in Limerick ziemlich teuer sind und wir ja auch etwas von Irland sehen wollen, habe ich unsere Übernachtung etwas außerhalb gebucht. Wir fahren über einspurige Feldwege, die von grünen Hecken gesäumt sind. Zu unserer Überraschung ist hier Tempo 80 (!) erlaubt - wir finden 35 km/h eher ambitioniert...
Unsere Unterkunft ist eher merkwürdig. Es gibt keinen Ort sondern nur ein recht neues freistehendes Haus, spärlich möbliert mit knarrenden Holzdecken und einem einzelnen Mann als Betreiber. Angeblich wohnt er hier, aber die Räumlichkeiten wirken so steril wie eine Filmkulisse... hoffentlich kein Horrorfilm!
Fürs Abendessen fahren wir wieder ein Stück zurück nach Adare, wo es viele nette Pubs und Bars gibt. Auf den Straßen ist wenig los, aber die Lokale sind sehr gut besucht und wir schaffen es gerade noch, einen Platz zu ergattern, bevor die Küche zu macht. Wenn das Wetter schön ist, werden wir hier morgen noch einmal vorbeischauen.

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